Atlantic Council ehrt Prinz Harry für soziales Engagement:Omas Liebling

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Es scheint, als habe Prinz Harry seinen Platz in der Monarchie gefunden. Während der royale Rotschopf in der Vergangenheit mit missglückten Party-Outfits und Saufgelagen Schlagzeilen machte, mausert er sich nun zum Vorzeige-Enkel der Queen. Für sein soziales Engagement wurde der 27-Jährige jetzt sogar ausgezeichnet.

Johanna Weberstetter

Für seine "herausragenden Führungskompetenzen" wurde Prinz Harry gestern vom Atlantic Council in Washington geehrt. Der ehemalige US-Außenminister Colin Powell überreichte ihm seine Auszeichnung. (Foto: Reuters)

Verschwommene Partybilder, auf denen Harry tanzend und trinkend mit leicht bekleideten Mädchen abgelichtet wurde, waren in den letzten Jahren keine peinlichen Ausnahmen, sondern eher die Regel. Hartnäckig und fast ehrgeizig, wie es schien, erarbeitete sich der Prinz das Image des "Dirty Harry", wie ihn die britische Boulevard-Presse gern betitelte. Doch in den vergangenen Monaten mausert sich der 27-Jährige immer mehr zum Vorzeige-Royal.

Harry scheint die Nase voll zu haben von seinem Image als Party-Prinz. Immer öfter zeigt er sich bei offiziellen Terminen als würdiger Repräsentant der britischen Krone - und bringt mit seiner lockeren Art zugleich frischen Wind in die angestaubte Monarchie.

Am Montag folgte der erste Höhepunkt in seinem neuen Leben als Omas Liebling: Der Atlantic Council in Washington, der sich für transatlantische Beziehungen und internationale Sicherheit einsetzt, ehrte Harry für seine "herausragenden Führungskompetenzen". Anlass für die Auszeichnung war das Engagement des Prinzen für britische und amerikanische Kriegsveteranen. Mit feierlicher Miene nahm der 27-Jährige die Ehrung vom früheren US-Außenminister Colin Powell entgegen.

Bescheidener Preisträger

Harry, der unter anderem Schirmherr der Kriegsversehrten-Organisationen "Walking with the Wounded" und "Help for Heroes" ist, warb bei der Veranstaltung für die Anliegen verwundeter Soldaten und ihrer Familien: "Ich nehme diesen Preis für meinen Bruder, die Stiftung und all diejenigen auf beiden Seiten des Atlantiks an, die unsere verwundeten Soldaten unermüdlich unterstützen", bedankte sich Harry und fügte hinzu: "Aber vor allem für die Soldaten. Das hier ist ihr Preis."

Harry scheint erwachsen geworden zu sein. Mit jedem öffentlichen Auftritt mausert er sich mehr zum Prince Charming - und macht damit schon seinem Bruder William Konkurrenz. Im Februar beendete der frühere Draufgänger seine Ausbildung zum Kampfhubschrauberpiloten äußerst erfolgreich. Im März vertrat er nicht minder erfolgreich seine Großmutter bei Besuchen auf Jamaika und in Brasilien anlässlich ihres 60. Thronjubiläums.

Bei öffentlichen Terminen überzeugt Harry durch seine Lockerheit und Herzlichkeit. Anders als sein Bruder, ist er ein Prinz zum Anfassen. Es scheint, als ob er die Balance gefunden hätte zwischen Pflichtbewusstsein und Ausgelassenheit. Da verhält es sich eben wie bei Harrys geliebten Cocktails: Die richtige Mischung macht's.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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