Astronomie:Sternenhimmel August

Zwei himmlische Schattenspiele in diesem Monat: Erst kommt es zur partiellen Mondfinsternis, dann zur totalen Sonnenfinsternis. Schade nur, dass diese uns entgeht.

Von Helmut Hornung

Sterne und Sternbilder: Das Sommerdreieck aus den Sternen Atair (Adler), Deneb (Schwan) und Wega (Leier) steht spät abends hoch im Süden. Tief über dem Südwesthorizont leuchtet Antares im Skorpion, ein Stück weiter östlich prangt die markante Konstellation des Schützen. Der Große Wagen funkelt halbhoch im Nordwesten, Kassiopeia als Pendant im Nordosten. Die ausgedehnte Figur des Drachen schlängelt sich um den Kleinen Wagen mit dem Polarstern. Über dem Nordhorizont blinkt Perseus, im Osten zeigen sich Andromeda und Pegasus als Vorboten des nahenden Herbstes.

Planeten, Mond, Meteore: Der Riesenplanet Jupiter im Sternbild Jungfrau leuchtet am Abendhimmel, geht aber zunehmend früher unter, Mitte August etwa gegen 22.30 Uhr. Saturn im Schlangenträger lässt sich während der gesamten ersten Nachthälfte beobachten. Merkur und Mars bleiben verschwunden, Venus wandert von den Zwillingen in den Krebs und strahlt am morgendlichen Firmament. Zwei himmlische Schattenspiele gibt es in diesem Monat. Zunächst kommt es am 7. August (Vollmond) zu einer partiellen Mondfinsternis. Allerdings wird das Maximum schon um 20.21 Uhr erreicht, da ist der Mond über Deutschland noch gar nicht aufgegangen; je nach Beobachtungsort klettert er erst zehn bis 35 Minuten später über den Horizont. Weil der Trabant um 21.19 Uhr aus dem Kernschatten austritt, bleibt nur wenig Zeit, um seine "angeknabberte" Scheibe zu sehen. Vollständig entgeht uns die totale Sonnenfinsternis am 21.August (Neumond), denn der Kernschatten jagt quer durch die USA. Die weiteren Phasen des Mondes: Letztes Viertel am 15. und Erstes Viertel am 29. August.

Dieser Fahrplan des Trabanten verdrießt die Meteorfans: Denn in den Nächten vom 11./12. und 12./13. August erreichen die Perseiden ihr Maximum und der abnehmende Mond hellt das Firmament auf. Wer Glück hat, der mag die eine oder andere helle Schnuppe sehen. Sie stammt vom Kometen 109P/Swift-Tuttle und ist in der Regel lediglich so groß wie ein Staubkorn. Dieses trifft mit einer Geschwindigkeit von rund 215 000 Kilometern pro Stunde auf die Erdatmosphäre und bringt die Luftmoleküle zum Leuchten. Der Lichtzauber ereignet sich ungefähr 100 Kilometer über dem Boden. Im Maximum rechnen die Forscher stündlich mit bis zu 100 dieser auch Laurentiustränen genannten Meteore.

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