Ashton Kutcher scheitert als Snack-Botschafter:Flop-Chips

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Der Internet-Spot sollte ein "paar Lacher" hervorrufen, stattdessen erntete der US-amerikanische Chips-Hersteller Popchips wütenden Protest für die Kampagne mit Ashton Kutcher. Oder genauer: mit Ashton Kutcher als indischem Filmproduzenten.

Ashton Kutcher als Rocker, Hippie und indischer Filmproduzent: Ein US-amerikanischer Kartoffelchipshersteller musste für einen Werbeclip reichlich Kritik einstecken. (Foto: Popchips/Facebook/Süddeutsche.de)

Ein barbrüstiger und vollbärtiger Rocker, ein bekiffter Hippie, eine schlechte Lagerfeld-Kopie - und ein indischer Filmproduzent: Sie alle suchen über eine Partneragentur nach der großen Liebe. Allerdings ist die Partnervermittlung fiktiv, zu finden gibt es weder Sex noch Herzklopfen, sondern Kartoffelchips der Marke Popchips in vielerlei Geschmacksrichtungen von Barbecue bis Parmesan und Knoblauch. Und natürlich sind Rocker, Hippie, Karl und Inder auch nicht echt.

In dieser Vierfachrolle sollte Two and a half men-Schauspieler Ahston Kutcher sein Komikertalent unter Beweis stellen und der viralen Kampagne des Snack-Konzerns den nötigen Schwung verleihen. War Ashton dann doch nicht lustig? Oder verkörperte er die Männer-Charaktere am Ende zu überzeugend? Woran auch immer es lag: Der Clip verfehlte die beabsichtigte Wirkung - um Kilometer.

Nachdem das Filmchen am Mittwoch auf Youtube online gegangen war, dauerte es nicht lange, bis sich auf Twitter und sonstwo im Netz Menschen über den Film empörten. Der Vorwurf: Kutchers Auftritt sei rassistisch und diskriminiere Inder. Anil Dash etwa schrieb in seinem Blog: "Ich glaube nicht, dass die Menschen hinter diesem Spot Rassisten sind. Ich glaube, die haben einfach einen rassistischen Clip gemacht, weil sie so tief in unserem kulturellen Rassismus stecken, dass sie nicht einmal merken, was sie da tun." Ob sich die Hells Angels oder die Rastafari-Community auch beschwerte, ob gar Karl Lagerfeld mit einer Klage drohte, wurde nicht bekannt.

Der Spot ist nicht nur ein gutes Beispiel dafür, dass Satire und Ironie nicht immer verstanden werden - sondern auch für die Wirksamkeit des Netzprotests: Nur einen Tag nach der Veröffentlichung nahm Popchips die Werbebilder und den Clip, die Kutcher allein als Inder zeigen, von seiner Unternehmensseite. Das Werbevideo ist allerdings noch immer online.

"Unser Team hat hart daran gearbeitet, eine fröhliche Parodie mit verschiedenen Charakteren zu entwickeln, die dazu gedacht war, ein paar Lacher hervorzurufen", schreibt Popchips-Chef Keith Belling in einem Statement auf seiner Webseite, in dem er sich bei allen entschuldigt, die die Kampagne möglicherweise verletzt habe.

Es ist der Kommentar eines Youtube-Users, der ein schlüssiges Fazit des Chips-Flops zieht: "Am meisten verletzen mich die Stellen, an denen Ashton Kutcher sich selbst lustig findet."

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