Arztfehler:Australierin lebte 15 Jahre mit Schwamm in Bauchhöhle

Jahrelang litt sie unter anderem unter Krämpfen und Fieber: Eine Australierin verklagt nun ihren Chirurgen - er hatte bei der Operation einen grapefruitgroßen Schwamm in ihr vergessen.

Helen O'Hagan hat lange nicht geahnt, dass ihre Schmerzen offenbar mit einem eklatanten Arztfehler zu tun haben. Nach einer Darm-Operation im Jahre 1992 hatte sich der Zustand der Australierin einfach nicht verbessert. Sie hatte Fieberanfälle, Krämpfe, Darmprobleme - für all das machte sich weiterhin ihr ursprüngliches Krankheitsbild verantwortlich.

Erst eine Röntgenunterschung im Jahr 2007 zeigte die wahre Ursache. Ein Schwamm in der Größe einer Grapefruit habe sich in ihrer Bauchhöhle befunden, berichtet die Zeitung Sydney Morning Herald.

Noch am Tag der Entdeckung wurde der Fremdkörper, mittlerweile mit dem Gewebe im Körper der Frau verwachsen, von einem Chirurgen entfernt. Der Arzt, der O'Hagan 1992 behandelte, wird nun verklagt. Der mittlerweile pensionierte Mediziner argumentierte zwar, es sei zu viel Zeit seit dem Eingriff vergangen.

Der zuständige Richter sah das anders: Die leidende Frau sei so sehr mit ihrem Leid beschäftigt gewesen, dass die späte Anzeige nachvollziehbar sei. Helen O'Hagan war seit 1979 23-mal im Krankenhaus.

Erst im Mai dieses Jahres hat sie herausgefunden, dass nur die Operation im Jahr 1992 für den vergessenen Schwamm in Frage kommen konnte.

© sueddeutsche.de/AFP/grc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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