Per Du mit dem Papst: Einmal mehr hat Papst Franziskus (76) seine Bürgernähe unter Beweis gestellt und einen Gläubigen persönlich angerufen. "Ich bin Papst Franziskus, wir können uns duzen", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche in dem Telefonat mit dem Italiener Stefano Cabizza, wie die Zeitung Il Gazzettino am Donnerstag berichtete.
Der 19-jährige Ingenieurschüler aus Padua hatte einen Brief an Franziskus geschrieben und ihn über einen Kardinal dem Kirchenoberhaupt zukommen lassen. Dass er daraufhin vom Papst angerufen würde, hatte er nicht erwartet. "Hallo, hier ist Papst Franziskus", meldete sich der Argentinier am Sonntag bei dem überraschten Studenten, dem er umgehend das Du anbot.
"Wir haben acht Minuten lang gelacht und Witze gemacht", berichtete Cabizza der Zeitung zufolge über das Gespräch zwischen dem Papst und dem jungen Fußballfan. "Er hat mir gesagt, dass Jesus und seine Jünger sich auch geduzt haben." Der Papst habe ihn aufgefordert, viel für ihn zu beten. "Er hat mich gesegnet, und ich spürte eine große Stärke in mir erwachen."
Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Joseph Ratzinger greift Jorge Mario Bergoglio, wie der Papst mit bürgerlichem Namen heißt, gern zum Telefonhörer. Der Argentinier ruft gelegentlich Freunde - ob gläubig oder ungläubig - oder auch Journalisten an und erkundigt sich nach einem kranken Angehörigen, nach Prüfungsergebnissen oder nach Geburtstagen.