Wirbelsturm "Phailin":Zyklon wütet an Indiens Ostküste

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Meterhohe Wellen: Phailin ist Meteorologen zufolge der stärkste Sturm in Indien seit 1999.

(Foto: dpa)

Mit voller Wucht ist der Zyklon "Phailin" auf die Ostküste Indiens getroffen, mehrere Menschen sind ums Leben gekommen. Zuvor waren eine halbe Million Inder vor den meterhohen Sturmwellen und Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Kilometern in der Stunde geflohen.

Mit gewaltigem Wind und Regen ist der Zyklon Phailin im Südosten Indiens auf Land getroffen und hat erste Verwüstungen angerichtet. Laut einem Bericht des Nachrichtensenders CNN-IBN starben bereits sieben Menschen durch einstürzende Häuser, die von entwurzelten Bäumen getroffen worden waren. 18 Fischer galten vor der Küste von Orissa zunächst als vermisst.

Der Zyklon traf mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Kilometern in der Stunde am Samstagabend die Ostküste rund um die Stadt Gopalpur im Bundesstaat Orissa. Bäume wurden laut Behörden entwurzelt und Stromleitungen beschädigt.

Die Behörden hatten zuvor versucht, rund eine halbe Million Menschen vor dem Wirbelsturm in Sicherzeit zu bringen. Schon Stunden, bevor der Zyklon die Küste erreichte, hatten starker Wind und Regen die Küsten der Bundesstaaten Orissa und Andhra Pradesh heimgesucht.

Experten des Meteorologischen Institut Indiens stuften Phailin als "sehr stark" ein. Der Sturm habe einen Durchmesser von 500 Kilometern und könne großen Schaden anrichten, sagte ein Sprecher voraus. Vor allem die Küste sei gefährdet: Eine Sturmflut von bis zu dreieinhalb Metern Höhe wurde befürchtet. Phailin sei der stärkste Sturm, der Indien seit dem Jahr 1999 heimsuche. Damals kamen bei einem sogenannten Super-Zyklon in Orissa 15.000 Menschen ums Leben.

Nach Angaben von Indiens Innenminister Sushil Kumar Shinde waren zuvor 550.000 Menschen in Sicherheit gebracht worden, allein 450.000 aus Orissa, daneben viele Menschen auch aus dem benachbarten Bundesstaat Andhra Pradesh. Laut lokalen Medien befanden sich aber noch viele Familien in den gefährdeten Gebieten. "Wir haben außerdem Tausende aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen, und sich in Sicherheit zu bringen", hatte Prabhat Mohapatra vom Katastrophenschutz in Orissa gesagt, bevor der Sturm auf Land traf.

Mindestens zwölf Todesopfer auf den Philippinen

Mit Windgeschwindigkeiten von 120 Stundenkilometern fegte unterdessen der Taifun Nairi über den Norden der Philippinen hinweg. Die Zahl der Toten stieg auf mindestens 13. Der Wirbelsturm traf in der Nacht an der Ostküste der Hauptinsel Luzon auf Land. Auf seinem Weg über die Insel deckte er Häuser ab und knickte unzählige Bäume um. Im gesamten Sturmgebiet fiel der Strom aus. Mehr als zwei Millionen Menschen seien davon betroffen gewesen, teilten die Behörden mit.

Nairis Vorläufer hatten schon seit Tagen für starke Niederschläge gesorgt. Entgegen den Warnungen von Wetterexperten wurde die Hauptstadt Manila aber nicht überflutet. Wegen des nahenden Taifuns hatte US-Außenminister John Kerry vorsorglich seinen für Freitag und Samstag geplanten Besuch in Manila absagen müssen.

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