Amoklauf von Winnenden:Wirrer Abschiedsbrief

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Tim K., der im März an einer Schule in Winnenden 15 Mitschüler getötet hat, soll einen Abschiedsbrief verfasst und von seinen Tötungsphantasien gesprochen haben.

Es sind wirre Worte, die sich auf alles Mögliche beziehen könnten: Der Amokläufer von Winnenden soll laut stern.de einen Abschiedsbrief hinterlassen und Monate vor der Tat Tötungsphantasien gehabt und geäußert haben.

Der junge Mann mit Brille ist Tim K. Angeblich soll er vor seinem Amoklauf an der Schule in Winnenden Tötungsphantasien gehabt haben. (Foto: Foto: ddp)

In dem Brief, der sich in einem Tresor in Tim K.s Zimmer befunden haben soll, sollen folgende Worte stehen: "Die Wahrheit ist, diejenigen haben es schon von Geburt an in sich, es kommt jedoch nur raus, wenn das Gemachte hinzukommt." Ob sich die in dem angeblichen Abschiedsbrief verfassten Zeilen auf die Tötungsphantasien oder besondere sexuellen Neigungen des Amokläufers beziehen, ist unklar. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart, der ein psychiatrisches Gutachten über Tim K. vorliegen soll, will den Bericht auf stern.de nicht kommentieren.

Wenige Wochen nach der Tat hatte es schon einmal Berichte gegeben, Tim K. habe seinen Amoklauf in einem Internet-Chat angekündigt, die sich später als falsch herausstellten.

stern.de berichtete unter Berufung auf das psychiatrisches Gutachten, Tim K. habe einer Therapeutin den Drang, "Menschen zu töten", geschildert. Wieder und wieder habe er sich laut Gutachten das Gehirn darüber "zermartert". Die ganze Welt sei schlecht, er wolle "Menschen erschießen", soll er gesagt haben.

Sadomasochistische Phantasien

Eine wichtige Rolle in dem Gutachten sollen sadomasochistische Phantasien des jungen Mannes spielen. Auf seinem Rechner habe die Polizei Bilder gefunden, die gefesselte Männer zeigen. Tim K. habe unter diesen Phantasien gelitten, sie jedoch den Therapeuten nicht geschildert, heißt es auf stern.de.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt derzeit gegen den Vater von Tim K., weil er die spätere Tatwaffe jahrelang im Schlafzimmer statt in einem verschlossenen Waffenschrank aufbewahrt hatte. Sein Sohn erschoss am 11. März an seiner ehemaligen Schule im baden-württembergischen Winnenden und auf der anschließenden Flucht nach Wendlingen 15 Menschen, bevor er die Waffe gegen sich selbst richtete.

© sueddeutsche.de/AP/dpa/abis/woja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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