Alternder Ramazzotti:Eros stellt das Flirten ein

Eros Ramazzotti

Eros Ramazzotti auf einem Bild aus dem Jahr 2010. Als er noch flirtete. Angeblich.

(Foto: Ronald Wittek/dpa)

Italienische Schmusesänger haben es nicht leicht. Immer diese Flirts, an jeder Ecke Amore, wie soll man da zur Ruhe kommen? Eros Ramazzotti hat jetzt den Absprung geschafft - und ist erleichtert.

Um wen geht's?

Um Eros Ramazzotti, aka italienischer Schmusesänger der Herzen, Ex-Mann von Michelle Hunziker, Jetzt-Mann von Marica Pellegrinelli und Vater dreier Kinder. Seit Mitte der Achtzigerjahre beglückt der gebürtige Römer, der mit zweitem Vornamen Walter heißt, Europas Italopop-Fans mit Liedern über die Liebe - mit allem, was dazugehört. Und das sind bekanntlich die großen Gefühle genauso wie die kleinen Flirts. Von letzteren hat Ramazzotti nun aber angeblich genug.

Wie kommt's?

"Es ist kein Geheimnis, dass italienische Männer Frauen lieben. Ich bin da keine Ausnahme", sagt Ramazzotti in einem vorab veröffentlichten Interview mit dem Magazin Donna. Er sei rastlos gewesen, um die Häuser gezogen, immer auf der Suche nach neuen Abenteuern. Diese Phase sei nun "Gott sei Dank" vorbei. Fast klingt es, als habe der Barde eine langwierige Krankheit durchlitten, ernstliche Beschwerden, die er nun endlich abschütteln kann. So ein Leben als italienischer Vorzeige-Charmeur muss hart sein. Immer diese Flirts und an jeder Ecke wartet Amore.

Er habe nun mit seinen wilden Zeiten abgeschlossen, sagt der 51-Jährige. Nach Konzerten gehe er ins Hotel. Seine Frau, die vierjährige Tochter Raffaella und der zwei Monate alte Sohn Gabrio seien immer bei ihm.

Warum ist das nicht so überraschend wie es klingt?

Auf den ersten Blick verwundert es, wenn jemand, von dem man meinen könnte, das Flirten sei ihm angeboren, plötzlich verkündet, er habe diese Eigenschaft nun mir nichts dir nichts abgelegt. Tatsächlich hat der gute Eros Walter zwar viel über die Liebe gesungen - aber nie den klassischen italienischen Herzensbrecher verkörpert. Auch wenn Rainhard Fendrich ihn einst in diese Ecke drängen wollte, als er über eine Frau sang, die von "Eros Ramazzottel, Julio Iglesias und Schimanskis Mörderhammer" träumte: Von "Macho Macho" kann bei Ramazotti eigentlich nicht die Rede sein.

Der Sänger selbst hat in einem Interview einmal den Vorwurf zurückgewiesen, ein "Betonkopf-Macho" zu sein. Und über das Ende der Ehe mit Hunziker nach elf Jahren zeigte er sich 2009 deutlich betrübt. Danach wurde über ihr Liebesleben mehr spekuliert als über seines. So hart kann die Sache mit den Flirts also nicht gewesen sein. Vielleicht liegt die Erleichterung für unseren lieben Eros eher darin, sich mit 51 Jahren endlich zu diesem flirtarmen Dasein bekennen zu können. Und nicht mehr so tun zu müssen, als würde man er Gefühlsaufruhr, den er da besingt, wirklich erleben.

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