- Die Bewohner in der Region um den Erie-See im US-Bundessstaat Ohio können wieder bedenkenlos Leitungswasser trinken.
- Der Verdacht, das aus dem Erie-See gespeiste Trinkwasser, sei durch die Blüte von Blaualgen vergiftet, hat sich nicht bestätigt.
Trinkwasserverbot in Ohio aufgehoben
Hunderttausende Menschen im US-Bundesstaat Ohio dürfen wieder ohne Bedenken Leitungswasser trinken. Das wegen einer riesigen Algenblüte im Erie-See verhängte Trinkwasserverbot für die Großstadt Toledo ist jetzt aufgehoben worden. Testergebnisse hätten gezeigt, dass keine Gefahr mehr bestehe, sagte Toledos Bürgermeister Michael Collins. "Unser Wasser ist sicher", sagte er.
Medienberichten zufolge waren 500.000 Bewohner im Raum Toledo von dem Verbot betroffen, das die Behörden mit einer Algenblüte im westlichen Teil des Erie-Sees begründeten.
Der Gouverneur des Staates, John Kasich, hatte zuvor den Notstand in der Region ausgerufen und die Nationalgarde geschickt, um die Bevölkerung mit Wasser zu versorgen. Kirchengruppen und andere Freiwillige halfen mit. Wasserflaschen in den Läden waren in einem Umkreis von 80 Kilometern rar geworden. Kindern und Menschen mit kranker Leber wurde sogar davon abgeraten, mit dem verseuchten Wasser zu duschen oder darin zu baden.
Erie-See hat wichtige Rolle für die Trinkwasserversorgung
Der Erie-See ist einer der fünf großen Süßwasserseen Nordamerikas, die eine wichtige Rolle bei der Trinkwasserversorgung für die Region einnehmen. Es bestand der Verdacht, dass das Gift von Cyanobakterien, sogenannten Blaualgen, das Trinkwasser verseucht haben könnte. Die Algen belasteten das Wasser mit Microcystinen, die bei Menschen zu Übelkeit, Durchfall und Erbrechen führen und die Leberfunktion schädigen können. Sie vermehren sich vermutlich durch Einleitung von mit Düngemitteln aus der Landwirtschaft belastetem Wasser. Vor allem bei hohen Temperaturen blühen die Algen.