Air-France-Flug AF 447:Spuren auf dem Meeresgrund

Knapp zwei Jahre nach dem Absturz des Airbus mit der Flugnummer AF 447 werden Wrackteile und Leichen in unglaublicher Tiefe gefunden. Den Angehörigen bleibt die Hoffnung, endlich mehr über die Ursache des Unglücks zu erfahren.

1 / 34
(Foto: dpa)

Dreimal schon wurde nach dem Wrack von Flug AF 447 gesucht: erfolglos. Die vierte Aktion startete vor wenigen Tagen nördlich des vorhergangenen Suchgebietes - und brachte endlich Ergebnisse. Auf dem Meeresgrund im Südatlantik konnten in einer Tiefe von knapp 4000 Metern ein Triebwerk und Teile eines Flügels geortet werden.

2 / 34
(Foto: dpa)

Mehr als 1000 Kilometer vor der Küste Brasiliens haben Tauchroboter vom Typ Remus 6000 auf dem Grund des Atlantiks ein Trümmerfeld ausfindig gemacht ...

3 / 34
(Foto: dpa)

... "Etwa 600 mal 200 Meter", beschreibt der Chefermittler der französischen Flugunfalluntersuchungsbehörde BEA, Alain Bouillard, die Ausmaße des Fundortes.

4 / 34
(Foto: REUTERS)

Aus Ermittlungskreisen heißt es, dass das Flugzeug womöglich nicht in der Luft zerbrach. Dafür spreche die Tatsache, dass die Teile nur in einem kleinen Umkreis verteilt seien. "Die Maschine war im Moment ihres Aufpralls noch ganz". Eine genaue Rekonstruktion des Unglückshergangs und der Ursache ist aber erst möglich, wenn die Black Box mit dem Flugdatenschreiber und dem Stimmrekorder gefunden wird.

5 / 34
(Foto: REUTERS)

Entdeckt wurden Triebwerke, Tragflächenteile, ein abgerissenes Fahrwerk.

6 / 34
(Foto: dpa)

Neben den Wrackteilen wurden auch Leichen geortet. Die quälende Ungewissheit der Angehörigen über die Absturzursache könnte nun bald ein Ende haben, hoffen die Unfallermittler. Die Wahrscheinlichkeit, die wichtigen Black Boxes zu finden, wird als hoch angesehen.

7 / 34
(Foto: dpa)

"Identifizierungen sind möglich", berichtet die französische Verkehrsministerin Nathalie Kosciusko-Morizet. Mit der Bergung könne binnen drei oder vier Wochen begonnen werden. Hinter dem Rednerpult: Thierry Mariani (r.), Staatssekretär im Transportministerium und Alain Bouillard.

8 / 34
(Foto: REUTERS)

Jean-Baptiste Audousset, Präsident der französischen Opfervereinigung, und eine junge Frau, deren Verlobter bei dem Flugzeugabsturz ums Leben kam, auf der Pressekonferenz: Die Hinterbliebenen haben den französischen Behörden wiederholt vorgeworfen, sie nicht ausreichend über die Untersuchungen zu informieren. Die Bergung der Leichen sei ein sensibles Thema, sagte der Vize-Präsident der Opfervereinigung, Robert Soulas. Man wisse nicht, in welchem Zustand die Toten seien. "Das hat eine erschütternde Seite". Möglicherweise komme es zum Konflikt zwischen den Familien, die die Leichen am Meeresgrund lassen wollten, und denen, die sie bergen wollten.

9 / 34
(Foto: AP)

Air-France-Fluges 447 war am 1. Juni 2009 mit 228 Insassen auf dem Weg von Rio de Janeiro nach Paris über dem Atlantik verschwunden. An Bord befanden sich auch 28 Deutsche.

10 / 34
(Foto: AFP)

Eine Kerosinspur wies den Weg zum ersten Fundort von Trümmern der Maschine. Bergungsteams hatten unter anderem Passagiersitze und Plastikteile aus der Kabine der Maschine aus dem Wasser gezogen.

11 / 34
(Foto: dpa)

Das brasilianische Militär konnte einen Teil des Leitwerks vom Heck des verunglückten Airbus bergen.

12 / 34
(Foto: AP)

Ein Hubschrauber bei der Bergung von Trümmerteile aus dem Ozean.

13 / 34
(Foto: AP)

Auch Taucher waren bei den Bergungsarbeiten im Einsatz gewesen.

14 / 34
(Foto: AFP)

Zu Beginn der Bergungsarbeiten hatte es eine schwere Panne gegeben: Die brasilianische Luftwaffe hatte unter anderem eine Holzpalette als Wrackteile identifiziert, die nicht von dem Airbus stammen.

15 / 34
(Foto: Reuters)

Der Sprecher der Luftwaffe, Ramon Cardoso, berichtete vom Einsatz von elf brasilianischen und fünf französischen Maschinen. Die Suche konzentrierte sich auf eine Fläche von etwa 6000 Quadratkilometern, das entspricht etwa der zweieinhalbfachen Fläche des Saarlandes.

16 / 34
(Foto: N/A)

Das brasilianische Verteidigungsministerium veröffentlichte Fotos, die eine vermeintliche Kerosinspur im Ozean zeigen. Doch diese Information stellte sich als falsch heraus: Vielmehr handelte es sich bei der Spur um Öl, das von einem Frachter stammt. Foto: dpa

17 / 34
(Foto: AP)

Brasiliens Verteidigungsminister Nelson Jobim erklärte die Orte, an denen Aufklärungsflieger Wrackteile der Maschinen gesichtet hatten. Jobim stand schweren Vorwürfen aus Frankreich gegenüber, wonach er voreilig Informationen bekanntgegeben habe. Foto: AP

18 / 34
(Foto: Getty)

Mit einer Trauerfeier in der Pariser Kathedrale Notre Dame gedachten Familien, Politiker und Tausende Bürger der Opfer der Flugzeugkatastrophe: Vor der Kirche kündeten Blumen von der Trauer vieler Menschen.

19 / 34
(Foto: N/A)

Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy (Mitte) und seine Frau Carla Bruni-Sarkozy trauerten wie zahlreiche Piloten, Flugbegleiter und Manager der Gesellschaft Air France um die vermissten Passagiere. Tausende Menschen nahmen hinter den Absperrungen an dem Gottesdienst teil, der über Lautsprecher auf den Vorplatz der Kathedrale übertragen wurde. Foto: AP

20 / 34
(Foto: N/A)

Die brasilianische Luftwaffe ortete kurz nach dem Absturz im Atlantik Wrackteile, einen Passagiersitz, eine orangefarbene Boje, Metallteile, Spuren von Öl und Kerosin. Nach Angaben des brasilianischen Verteidigungsminister stammten diese Trümmer von der verschwundenen Air-France-Maschine, sie konnten zunächst aber nicht geborgen werden. Foto: Reuters

21 / 34
(Foto: N/A)

Die Teile wurden rund 650 Kilometer nordöstlich der brasilianischen Insel Fernando de Noronha (Bild) entdeckt. Foto: AP

22 / 34
(Foto: N/A)

Szenen der Verzweiflung und der Trauer aus Paris und Rio de Janeiro: Einen Tag lang herrschte Ungewissheit über das Schicksal der verschwundenen Maschine. Verzweifelte Angehörige warteten am Flughafen in Paris auf Informationen. Foto: Reuters

23 / 34
(Foto: N/A)

Ein Paar weint, als sie die Nachrichten verfolgen: Die Angehörigen der Insassen der verschwundenen Maschine mussten mit dem Schlimmsten rechnen. Foto: AP

24 / 34
(Foto: N/A)

Zwei Frauen halten sich die Hände vors Gesicht, als sie von der aktuellen Nachrichtenlage hören.Foto: AP

25 / 34
(Foto: N/A)

Bei der abgestürzten Maschine handelt es sich um einen Airbus A 330-200. Laut Air France waren insgesamt 216 Passagiere und zwölf Besatzungsmitglieder an Bord des Flugzeugs. Foto: Reuters

26 / 34
(Foto: N/A)

Das Flugzeug war am Sonntag um 19 Uhr Ortszeit (24 Uhr MESZ) in Rio gestartet und hätte um 11.15 Uhr MESZ auf dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle landen sollen. Foto: AFP

27 / 34
(Foto: N/A)

Noch zwei Stunden nach den ersten Meldungen vom Verschwinden der Maschine war Flug 447 als verspätet auf der Anzeigetafel auf dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle eingetragen. Foto: AFP

28 / 34
(Foto: N/A)

Der Airbus geriet etwa vier Stunden nach dem Start in starke Turbulenzen, meldete automatisch eine Panne im elektrischen Kreislauf und verschwand anschließend vom Radar. Foto: AP

29 / 34
(Foto: N/A)

Brasiliens Luftwaffe verlor um 3.33 Uhr MESZ den Kontakt zu dem Flugzeug. Zu diesem Zeitpunkt habe sich die Maschine rund 350 Kilometer von der nördlichen Küste Brasiliens entfernt über dem Atlantik befunden, sagte ein Sprecher. Um 4.14 sandte die Maschine eine Meldung über einen Elektronik-Defekt aus, inzwischen teilte das brasilianische Verteidigungsministerium mit, dass "alle Systeme während drei Minuten außer Betrieb waren".Grafik: SZ

30 / 34
(Foto: N/A)

Das Satellitenbild des Wetterdienstes meteomedia zeigt die Wettersituation über dem Atlantik zur wahrscheinlichen Absturzzeit. Je weißer die Flächen, desto tiefer sind die Temperaturen und umso höher sind die Wolken. Auf dem Infrarot-Wärmebild ist zu sehen, dass zwischen den hellweißen Gewitterwolken größere weniger aktive Zwischenräume ohne Gewitter vorherrschten.Foto: dpa

31 / 34
(Foto: N/A)

Verzweifelte Angehörige am Flughafen Charles de Gaulle an. Die Fluggesellschaft Air France hatte für die Familien der Insassen der verschwundenen Maschine ein Informationszentrum eingerichtet. Foto: Reuters

32 / 34
(Foto: N/A)

Auch Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy war zum Flughafen geeilt, um mit den Angehörigen zu sprechen. Foto: Reuters

33 / 34
(Foto: N/A)

Brasiliens Luftwaffe suchte unter anderem mit Hilfe von Embraer E-99-Jets nach Spuren der vermissten Air France Maschine: Schließlich bestätigte sie Informationen, wonach ein Pilot der brasilianischen Fluglinie TAM während eines Atlantik-Fluges brennende Teile auf der Meeresoberfläche bemerkt haben will. Foto: AP

34 / 34
(Foto: N/A)

An der Suche beteiligt war auch das französische Militär. Im Einsatz waren unter anderem Flugzeuge und Hubschrauber.Foto: AFP

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: