Air Berlin:Staatsschutz sucht nach Urhebern der Bombendrohung gegen Air-Berlin-Flug

  • Bei der Münchner Dienststelle der Bundespolizei geht am Sonntagnachmittag eine E-Mail ein, die im Namen des "Islamischen Kalifats Europa" unterzeichnet ist.
  • Die Urheber drohen mit einem Anschlag auf eine zu dem Zeitpunkt bereits nach Hamburg gestartete Air-Berlin-Maschine mit 178 Menschen an Bord.
  • Das Flugzeug landet sicher in der Hansestadt. Jetzt ermittelt der Staatsschutz.

Nach der Bombendrohung gegen eine Air-Berlin-Maschine sucht die Polizei nach den Urhebern. Der Staatsschutz nehme die Ermittlungen auf, sagt eine Sprecherin der Bundespolizei in München. Der Airbus A320 mit 170 Passagieren und acht Crewmitgliedern an Bord war am späten Sonntagnachmittag von München nach Hamburg unterwegs, als bei der Bundespolizei in München eine Bombendrohung einging.

Die Dienststelle habe eine entsprechende E-Mail erhalten, sagte die Bundespolizei-Sprecherin. Unterzeichnet sei die Nachricht im Namen des "Islamischen Kalifats Europa" gewesen. "Die Anschlagsdrohung wurde als ernsthaft eingestuft. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Drohung glaubwürdig war", sagte ein Sprecher der Bundespolizeiinspektion am Hamburger Flughafen.

Als der Air-Berlin-Flieger aus München mit der Flugnummer AB6306 Hamburg erreichte, wurde der Flugverkehr über der Hansestadt für wenige Minuten unterbrochen - es durfte keine andere Maschine starten oder landen. Das verdächtige Flugzeug wurde nach seiner Landung um 18.34 Uhr auf eine Sonderposition gebracht, weit entfernt von den anderen Flugzeugen und den Gates,

Nach Angaben von Air Berlin überprüften Bundespolizisten Handgepäck, Reisekoffer sowie die Fluggäste nach Sprengstoff. Spürhunde suchten das Flugzeug nach Sprengsätzen ab. Eine Bombe wurde dabei nicht entdeckt. Alle Insassen sind wohlauf.

Auf Twitter zeigten sich einige Nutzer des Kurznachrichtendienstes, bei denen es sich anscheinend um betroffene Reisende auf dem Hamburger Airport handelte, erst verwundert über die Verzögerungen, äußerten aber auch Verständnis für die umfangreichen Überprüfungen.

"Mein Dank allen Einsatzkräften, für die Ruhe und den Respekt, mit dem wir in dieser angespannten Situation behandelt wurden", hieß es in einer Nachricht.

Auf den Flugverkehr habe die kurzfristige Sperrung nur "minimale Auswirkungen" gehabt, heißt es von der Flugsicherung. Wegen des Vorfalls habe Air Berlin zwei Flüge von Hamburg nach Stuttgart und zurück streichen müssen, für die die Maschine eingeplant gewesen sei. Inzwischen ist das Flugzeug von der Bundespolizei wieder zum Fliegen freigegeben. Es soll an diesem Montag bereits wieder eingesetzt werden.

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