Air-Asia-Flug QZ8501:Taucher holen auch Stimmenrekorder aus dem Meer

  • Nun wurde auch der Stimmenrekorder des vor Indonesien abgestürzten Air-Asia-Flugzeugs geborgen.
  • Den Flugdatenschreiber, der Flugdaten wie Höhe und Geschwindigkeit aufnimmt, hatten kurz zuvor Taucher aus der Javasee geholt.

Flugdatenschreiber und Stimmenrekorder geborgen

Kurz nach dem Flugdatenschreiber haben Taucher nun auch den Stimmenrekorder aus der Javasee geborgen. Die zweite Blackbox sei gefunden und aus dem Wasser gezogen worden, sagte ein an den Sucharbeiten Beteiligter. Das Gerät sei zu dem Marineschiff "Banda Aceh" gebracht worden.

Zuvor hatten nach fast zweiwöchiger Suche Taucher den ersten der beiden Flugschreiber des vor Indonesien abgestürzten Air-Asia-Flugzeugs im 30 Meter tiefen Wasser geborgen. Ein Marineschiff brachte das leuchtend orangefarbene Gerät in einer durchsichtigen Plastikbox zum Militärflughafen Iskandar in Pangkalan Bun auf der Insel Borneo. Es soll in den nächsten Tagen in der Hauptstadt Jakarta ausgewertet werden.

Der Flugdatenschreiber dokumentiert wichtige Daten wie Höhe, Geschwindigkeit und Kurs der Maschine, während der Stimmenrekorder alle Gespräche, Funkgespräche und sonstigen Geräusche im Cockpit aufzeichnet.

Ermittler erhoffen sich Aufschluss über Absturzursache

Der Flugschreiber sei allem Anschein nach in gutem Zustand, sagte der Chef der Behörde für Transportsicherheit, Tatang Kurniadi. Er werde in den nächsten Tagen in Jakarta ausgewertet, zusammen mit Experten aus Singapur und Frankreich: "Es wird zwei, drei Tage dauern, die Daten herunterzuladen. Aber sie auszuwerten dauert länger."

Ermittler erhoffen sich davon Aufschluss über die Absturzursache. Kurz bevor die Maschine mit der Flugnummer QZ8501 vom Radar verschwand, hatte der Pilot um Erlaubnis für eine Kursänderung gebeten, um Gewitterwolken zu umfliegen. In der Nähe waren aber mindestens sechs weitere Maschinen unterwegs, die trotz Unwetters unversehrt an ihren Zielflughäfen ankamen.

Eine Analyse der bisher gefunden Wrackteile ergab nach Angaben der Ermittler, dass der Airbus beim Aufschlag auf der Meeresoberfläche auseinandergebrochen sein muss.

Schwierige Bergungsarbeiten

Starke Strömungen hatten die Bergung bislang behindert. Bis Montag wurden 48 Leichen gefunden. Der Flugdatenschreiber war zunächst nicht mit dem Heckteil am Samstag gehoben worden. Die Geräte sind dort normalerweise befestigt, müssen beim Aufprall oder durch die Strömung aber fortgerissen worden sein. Das Gerät war unter dem Teil einer Tragfläche eingeklemmt, berichtete der Chef der Einsatzkräfte, Bambang Sulistyo. Außer der Tragflächenteil fanden die Taucher auch Teile eines Triebwerks.

Der Airbus A320 des Billigfliegers war am 28. Dezember mit 162 Menschen an Bord auf dem Flug von Surabaya in Indonesien nach Singapur abgestürzt. Das Flugzeug stürzte in die Javasee zwischen den Inseln Sumatra und Borneo.

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