Air-Asia-Flug QZ8501:Große Wrackteile des abgestürzten Flugzeugs gefunden

Recovery Operation Continues For AirAsia Wreckage Discovered In Indonesian Waters

Die Rettungskräfte haben große Wrackteile gefunden - vom Flugschreiber fehlt weiter jede Spur.

(Foto: Getty Images)
  • Indonesische Suchteams haben im Meer große Teile des abgestürzten Passagierflugzeugs der AirAsia lokalisiert.
  • Indonesische Fachleute vermuten, dass Eis an den Triebwerken das Unglück ausgelöst haben könnte.
  • Der Druck auf die Billigfluglinie wächst.

Indonesische Suchteams haben im Meer vier große Teile des abgestürzten Passagierflugzeugs der AirAsia lokalisiert. Darüber informierte Einsatzchef Fransiskus Bambang Sulistyo nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters am Samstag die Presse. Experten zufolge könnte es sich um Teile des Rumpfs und der Tragflächen handeln.

Zunächst war nur von zwei Wrackteilen die Rede gewesen. Die jeweils mehrere Meter großen Flugzeug-Trümmer seien in einer Meerestiefe von 30 Metern geortet worden, hatte Sulistyo erklärt. Ein Unterwasserroboter sei im Einsatz, um die Fundstücke zu fotografieren. Zudem würden Taucher entsandt, um nach weiteren Leichen zu suchen.

Der Passagierjet der malaysischen Billigfluglinie war am Sonntag mit 162 Menschen an Bord ins Meer gestürzt. Die Rettungskräfte konnten offiziellen Angaben zufolge bislang 30 Leichen aus dem Meer bergen. Mindestens fünf der Toten seien noch in ihren Sitzen festgeschnallt gewesen, sagte ein Helfer.

Suche konzentriert sich auf Flugschreiber

Am Freitag wurde das Suchgebiet auf 1575 Quadratseemeilen eingegrenzt, es war damit nur noch ein Zehntel so groß wie noch am Vortag. An dem Einsatz beteiligten sich nach Angaben der indonesischen Behörden 29 Schiffe und 17 Flugzeuge. Die Besatzung eines indonesischen Marineschiffs hatte nach eigenen Angaben bereits das Heck des Flugzeugs mit Hilfe eines Sonars entdeckt. Der Fund war aber offiziell nicht bestätigt worden. Die Suche nach dem Wrack und den Opfern in der Java-See wurde in den vergangenen Tagen durch schlechtes Wetter behindert.

Die Suche konzentriert sich nun vor allem auf die Flugschreiber, die bislang jedoch noch nicht geortet werden konnten. Die Gründe für den Absturz sind noch immer unklar. Der Kapitän der Maschine hatte im letzten Funkspruch um eine Kursänderung gebeten, weil er einen Sturm umfliegen wollte.

Experten der indonesischen Regierung vermuten, dass Eis die Triebwerke beschädigte, als das Flugzeug in den Sturm geriet. "Aufgrund der vorliegenden Daten war Wetter der Auslöser", hieß es in einer ersten Analyse der Wetterbehörde. "Am wahrscheinlichsten ist Vereisung." Dies sei allerdings nur ihre Einschätzung aufgrund der vorliegenden Wetterdaten, keine endgültige Schlussfolgerung, betonten die Meteorologen.

Air Asia gerät unter Druck

Derweil wächst der Druck auf die Billigfluglinie. Alle Flugpläne der Airline würden nun überprüft, kündigte ein Sprecher des Verkehrsministeriums in Jakarta an. "Es ist möglich, dass Air Asia die Lizenz in Indonesien entzogen wird."

Die Airline darf schon jetzt die Unglücksroute vom indonesischen Surabaya nach Singapur nicht mehr bedienen. Grund sei ein mutmaßlicher Verstoß gegen die geltenden Flugplan-Regelungen.

Air Asia habe mit dem Flug QZ8501 gegen die Abmachung verstoßen, wonach die Route nur an den Tagen Montag, Dienstag, Donnerstag und Samstag geflogen werden dürfe, aber nicht am Sonntag, hieß es zur Begründung. Der Air-Asia-Airbus hätte demnach am Unglückstag die Route nicht fliegen dürfen.

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