Afghanistan:Dutzende Tote durch Schneelawinen

  • Lawinenabgänge haben in der ostafghanischen Provinz Pandschir Dutzende Menschen das Leben gekostet.
  • Dem Unglück waren zwei Tage lang heftige Schneefälle vorausgegangen.
  • Der Schnee legte auch die wichtigste Verbindungsroute zwischen Kabul und Nordafghanistan lahm und sorgte für Stromausfälle.

Nächtliche Lawinen

Schneelawinen haben in Afghanistan Dutzende Menschen in den Tod gerissen. Das teilten Behördenvertreter mit. Allein in der Provinz Pandschir nördlich der Hauptstadt Kabul seien 90 Menschen ums Leben gekommen, sagte Provinzgouverneur Abdul Rahman Kabiri der Nachrichtenagentur AFP. Die dpa berichtet von 47 Toten. Dutzende weitere Menschen würden seit den nächtlichen Lawinenabgängen vermisst.

Die Behörden gehen davon aus, dass die Opferzahl noch weiter steigt. Viele Straßen waren durch die Schneemassen blockiert, so dass die Rettungskräfte Schwierigkeiten hatten, die betroffenen Dörfer zu erreichen. Zudem wurden nach einem Bericht der BBC mindestens hundert Häuser zerstört. Dem Unglück waren zwei Tage lang heftige Schneefälle vorausgegangen.

Stromausfall in Kabul

Die heftigen Schneefälle legten auch die wichtigste Verbindungsroute zwischen Kabul und Nordafghanistan lahm, die über den Salang-Pass führt. Dort wurden Hochspannungskabel beschädigt, die die Hauptstadt mit Elektrizität aus Tadschikistan versorgen. Seit Montagabend kommt es daher in weiten Teilen Kabuls immer wieder zu stundenlangen Stromausfällen.

In den Bergen Afghanistans herrschen oft extreme Wetterbedingungen. Im Winter lösen heftige Schneefälle viele Lawinen aus. Wenn die Schneemassen dann im Frühjahr tauen, folgen häufig Überschwemmungen. Im Jahr 2012 waren bei einem Lawinenunglück im Nordosten Afghanistans 145 Menschen verschüttet worden.

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