Worum geht's?
Um Beyoncés Auftritt in der US-Sendung "Good Morning America" und ihre Äußerungen zur 22-Tage-Diät, die ihr Trainer Marco Borges entwickelt hat. "Etwas zu finden, das tatsächlich funktioniert und bei dem ich auf Dauer abnehme, war schwer für mich", sagte die Sängerin und pries das vegane Diätkonzept, das auch den Verzicht auf Gluten, Alkohol und Sojaprodukte vorsieht. Durch Borges' Programm habe sie schnell und nachhaltig Gewicht verloren, sagte Beyoncé - ein großer Erfolg.
Warum regt das die Leute auf?
Aus zwei Gründen.
Der erste: Wenn andere Prominente ihre Drei-Salatblätter-die-Woche-Diät vorstellen, ist das nicht weiter erwähnenswert. Wenn Gwyneth Paltrow etwa drei Tage lang ausschließlich lauwarmes Zitronenwasser zu sich nimmt und für makrobiotische Ernährung wirbt. Oder wenn Nicole Kidman die South Beach Diet lobpreist, bei der man auf Brot, Pasta, Kartoffeln, Reis, Obst, Zucker, Alkohol - also auf so ziemlich alles - verzichtet. Oder selbst Schokolade zum Abnehmen führen soll, was sich natürlich als Quatsch herausstellte.
Aber Beyoncé? Die Königin der wohlgeformten Kurven? Die ihrem Po bereits mehrere Lieder gewidmet hat und sich regelmäßig über die Abgründe des Schönheitswahns auslässt? Wenn diese Frau ein veganes Ernährungskonzept für dauerhaften Gewichtsverlust vorstellt, werten ihre Fans das als Verrat.
Doch das ist nur ein Aspekt der Enttäuschung. Der andere ist, dass Beyoncé für ihren Auftritt im Morgenprogramm eine große Neuigkeit angekündigt hatte. "Das ist etwas, das ich mit jedem teilen muss", hatte sie am Wochenende in einem Video erklärt, untermalt von dramatischer Musik. Fans spekulierten deshalb über die Verkündung einer erneuten Schwangerschaft der 33-Jährigen. Oder zumindest über ein neues Album mit Ehemann Jay-Z. Dass dann ausgerechnet Möhren und Selleriesaft die große Überraschung sein sollten, bekam vielen Zuschauern nicht besonders.
"Da nutzen sie dramatische Musik in dem Werbeclip für die Show und dann verkündet sie, dass sie nur Gras isst?", twitterte ein enttäuschter Fan nach der Sendung. Und ein anderer schrieb: "Ich wäre fast eine Stunde zu spät zur Schule gekommen, weil ich dachte, sie verkündet etwas Großes."
Was lernen wir daraus?
Auch Beyoncé unterliegt den Zwängen der Unterhaltungsindustrie. Und nicht nur das: Die schöne Sängerin mischt selbst fleißig mit in der Salatschüssel des Schlankheitswahnsinns. Gemeinsam mit Trainer Borges hat sie einen Lieferservice gestartet, der die Mahlzeiten für die 22-Tage-Diät direkt an die Haustür bringt. Während ein voller Magen als verwerflich gilt, hat sich über einen vollen Geldbeutel eben noch nie jemand beschwert.
