Ein politisch einflussreicher Geschäftsmann aus Ägypten ist wegen der Ermordung eines Popstars zum Tod verurteilt worden. Das Gericht fand Hisham Talaat Mustafa für schuldig, einen Auftragsmörder gedungen zu haben, der die libanesische Sängerin Suzanne Tamim erstochen hatte. Der Mörder, ein ägyptischer Polizist, wurde ebenfalls zum Tod am Galgen verurteilt.
Das Urteil erregt in der arabischen Welt Aufsehen: Der Unternehmer ist ein bekannter Bau- und Immobilientycoon. Der vielfache Millionär gehört zu einer politisch überaus einflussreichen Gruppe von Geschäftsleuten rund um Gamal Mubarak, den Sohn des ägyptischen Staatschefs Hosni Mubarak. Beobachter hatten erwartet, dass nur der Auftragsmörder zum Tode verurteilt und der Unternehmer aus politischen Gründen mit einer Haftstrafe davon kommen würde. Gamal Mubarak wird als Nachfolger seines alternden Vaters gehandelt.
Die libanesische Sängerin, in der arabischen Welt bekannt vor allem als Sex-Idol, war im Juli 2008 in Dubai in ihrer Luxuswohnung mit 40 Messerstichen getötet worden. Sie hatte sich zuvor von dem ägyptischen Millionär getrennt und einen irakischen Sportler geheiratet. Mustafa und Tamim hatten eine langjährige Affäre gehabt. Er soll ihr unter anderem das Luxusappartement in Dubai finanziert haben.
Eine Überwachungskamera im Treppenhaus war dem Täter zum Verhängnis geworden: Sie hatte ihn beim Verlassen der Wohnung der Sängerin gefilmt. Er hatte seine blutbefleckten Kleider in einen Papierkorb vor dem Haus geworfen. Zudem waren geheime Mitschnitte von Telefonaten aufgetaucht, in denen der Geschäftsmann dem ehemaligen Polizisten 20 Millionen Dollar für den Mord zugesichert hatte. Das Urteil muss nun vom Mufti, dem obersten Religionsgelehrten Ägyptens, bestätigt werden. Die Verteidigung will aber Berufung einlegen.