Südwesten Chinas:Dutzende Tote bei Erdrutsch in Provinz Yunnan

Die Anwohner wurden in ihren Häusern von den Erdmassen überrascht: Im Südwesten Chinas sind bei einem Erdrutsch mindestens 40 Menschen ums Leben gekommen.

Bei einem Erdrutsch in Südwestchina sind wohl mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen. Die Rettungsmannschaften suchten in den Erdmassen verzweifelt nach Verschütteten, doch hatten sie kaum noch Überlebenschancen, wie Provinzmedien berichteten. Das Unglück passierte am Freitagmorgen im Dorf Gaopo im Kreis Zhenxiong in der Provinz Yunnan. Unter den Opfern seien 19 Kinder, berichtete das Staatsfernsehen.

Der Hang des Berges hatte sich auf mehreren hundert Metern gelöst und war ins Tal gerutscht. Die Erdmassen verschütteten 14 Häuser und beschädigten zwei weitere. "Die Rettung ist sehr problematisch und gefährlich", schrieb ein chinesischer Journalist vor Ort auf der offiziellen Medienwebseite der Provinz. "Die Erdmassen bewegen sich weiter." Die Retter seien selbst in Gefahr. Die Aussichten, noch Überlebende zu finden, seien gering. "Die Zahl der Toten könnte 40 übersteigen", hieß es.

Nach ersten Schätzungen waren vermutlich 46 Menschen von den Erdmassen verschüttet worden. Zwei wurden verletzt gerettet. "Wir wissen nicht genau, was den Erdrutsch ausgelöst hat", sagte ein Polizeibeamter. "Im Moment sind wir mit der Suche nach Verschütteten beschäftigt."

Erst im September war die Region rund 500 Kilometer nordöstlich der Provinzhauptstadt Kunming von einer Serie von Erdbeben heimgesucht worden, die eine Stärke bis zu 5,7 erreichten. Damals waren im Kreis Yiliang mindestens 81 Menschen ums Leben gekommen. In Yiliang waren erst im Oktober auch bei einem Erdrutsch 19 Menschen getötet worden, darunter 18 Grundschüler.

Die Temperaturen in der Gegend bewegten sich um null Grad, was für Südwestchina ungewöhnlich ist. Am Vortag hatte es sogar geschneit. Das eisige Wetter erschwerte die Bergungsarbeiten. Provinzbehörden stellten Zelte, Decken, Nahrung und Trinkwasser zur Verfügung, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Zahlreiche Häuser in dem Gebiet wurden evakuiert, weil weitere Erdrutsche befürchtet wurden.

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