Es ist Mittagszeit, helllichter Tag, als ein Familienvater seiner sechs Monate alten Tochter in seinem Minivan die Windel wechselt. Da nähert sich ein Unbekannter dem Auto und beginnt zu schießen.
Es ist eine unglaubliche Tat, die sich im Süden der US-amerikanischen Stadt Chicago ereignet hat. Sanitäter brachten den Säugling dem Nachrichtensender CNN zufolge wenig später ins Kinderkrankenhaus. Doch die Verletzungen waren zu schwer, das Kind starb am vergangen Dienstag - getroffen von mehreren Kugeln.
Der Vater wurde schwer verletzt, überlebte aber. Im Krankenhaus gab er der Zeitung Sun-Times am Telefon ein kurzes Interview. Kurz zuvor hatte er erfahren, dass sein Kind den Angriff nicht überlebt hatte.
CNN zufolge ist die Polizei noch auf der Suche nach dem Täter, der in einem blauen Van floh. Der Sender zitiert Garry McCarthy, einen hochrangigen Chicagoer Polizeibeamten. Er sagte, dass der Schütze auf den Vater schießen wollte, und zwar "ausschließlich auf den Vater".
McCarthy beklagte, dass sich bisher keine Zeugen zur Verfügung gestellt hätten. "Wir haben niemanden, der auf uns zugekommen ist", sagte er. Die Polizei schließt nicht aus, dass die Tat im Zusammenhang mit Bandenkriminalität in Chicago steht. Die Sun-Times berichtet unter Berufung auf Polizeikreise, dass der Vater Mitglied einer Gang sei.