Oberbayern:So soll die Isar auch in Zukunft sauber bleiben

Sommer

Arbeiten am Oberlauf des Flusses die Kläranlagen gut, ist weiter unten - wie hier an der Reichenbachbrücke - die Wasserqualität besser.

(Foto: Florian Peljak)
  • Seit 2005 betreiben zwölf Kommunen an der Isar moderne Kläranlagen, sodass die Wasserqualität hoch ist.
  • Der Pakt ist freiwillig und wäre nun ausgelaufen.
  • Jetzt wurde die Verlängerung vereinbart. Nur Schäftlarn ist nicht mehr dabei.

Von Thomas Anlauf

Die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf sitzt bequem auf der Wiese gegenüber der Weideninsel und lässt die Füße zur Isar hinabbaumeln. Um sie herum hocken oder knien ein Dutzend Kommunalpolitiker und Funktionäre, als handle es sich um ein Picknick von Honoratioren. Tatsächlich hat Scharf zur Erneuerung eines Pakts an die Isar in München gebeten.

Am Dienstagnachmittag unterzeichneten die CSU-Politikerin und elf Vertreter von Kommunen in Oberbayern eine Vereinbarung zur Reinhaltung der Isar und der Würm und setzen damit eine bayernweit einmalige Kooperation im Umweltbereich fort. Seit dem Zustandekommen des Pakts im Jahr 2005 betreiben zwölf Kommunen entlang von Isar und Würm hochmoderne Kläranlagen mit eigenen Desinfektionsstufen, die dem Flusswasser mithilfe von ultraviolettem Licht (UV) gute bis ausgezeichnete Badequalität bescheren.

"Hinter dem sauberen Wasser der Isar steckt ein Kraftakt", sagt Scharf am Dienstag. Denn es ist nicht selbstverständlich, dass Gemeinden und Abwasserzweckverbände teure Kläranlagen betreiben, um den Menschen flussabwärts ein sauberes Wasser zu bieten. Lenggries, Bad Tölz, Schäftlarn, Benediktbeuern/Bichl, Penzberg, der Abwasserzweckverband Isar-Loisachgruppe, München, Ismaning, Garching, der Zweckverband Unterschleißheim, Eching und Neufahrn, Freising sowie der Abwasserverband Starnberger See verpflichteten sich freiwillig, ihre UV-Anlagen mindestens zwölfeinhalb Jahre lang zu betreiben.

Dafür zahlte der Freistaat neun Millionen Euro an Zuschüssen für die Nachrüstung der Kläranlagen. Nun laufen die Verträge aus. Am Dienstag unterzeichneten bis auf Schäftlarn alle bisherigen Betreiber eine neue Vereinbarung, die bis 2030 gelten soll. An der notwendigen Sanierung der Kläranlagen beteiligt sich das Umweltministerium mit insgesamt etwa zwei Millionen Euro. Mit der Gemeinde Schäftlarn will der Freistaat noch im August nachverhandeln - die Kommune fordert unter anderem mehr Geld.

"Ich finde es einzigartig, dass wir an einem Fluss alle Kommunen an einen Tisch bekommen und gemeinsam dieses Projekt weiterbetreiben können", sagt Robert Schmidt, technischer Werksleiter der Münchner Stadtentwässerung. Und Ministerin Scharf schwärmt: "Die freiwillige Vereinbarung ist eine Erfolgsgeschichte." Vor allem für die Erholungssuchenden an der Isar.

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