Erst hü, jetzt hott: Vergangenes Jahr hat der Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen zugestimmt, dass das Kreisverwaltungsreferat (KVR) die Radwegbenutzungspflicht an der Eggenfeldener Straße aufhebt. Jetzt hat er eine Kehrtwende gemacht und fordert, dass die Radfahrer auch weiterhin unbedingt den Radweg nehmen müssen. Und die Grünen-Fraktion setzt noch eins drauf und beantragt, auf beiden Seiten der Straße mit Piktogrammen Radstreifen zu markieren. Denn ein eigener Radweg existiert nur an der Nordseite der Eggenfeldener Straße, und der ist schmaler als eigentlich erlaubt.
Grund für den Sinneswandel der Stadtviertelvertreter ist, dass der Lkw-Verkehr zugenommen hat. Die Eggenfeldener Straße verläuft parallel zur Autobahn 94, der Abschnitt zwischen Rappelhof- und Weltenburger Straße verbindet die Autobahnausfahrten Zamdorf und Steinhausen. Nach Zahlen des KVR waren im Oktober 2011 auf der Straße täglich 8000 Autos unterwegs, davon 700 Lastwagen. Dies ist eine Belastung, bei der Radler auf der Straße fahren dürfen. Das ist bis zu einem Grenzwert von 1000 Lkw pro Tag erlaubt. Inzwischen aber ist diese Zahl womöglich überschritten, zumindest haben die Stadtviertelvertreter den Eindruck erhöhter Gefahr und wollen daher bei der Radwegbenutzungspflicht bleiben. Ob zusätzlich auch noch Radstreifen in beide Richtungen markiert werden sollen, wie von den Grünen vorgeschlagen, will der Bezirksausschuss erst nach einem Ortstermin entscheiden.