Zwischenlösung:Betreuung im Kloster

Dietramszell schafft zusätzliche Krippengruppe

In den vergangenen Jahren war der Bedarf an Krippenplätzen in der Gemeinde Dietramszell überschaubar: Mit einer Gruppe, die im Jahr 2010 im Kloster eingerichtet wurde, sei man gut gefahren, sagte Bürgermeisterin Leni Gröbmaier (BLD) kürzlich im Gemeinderat. Bis jetzt, denn die Situation habe sich "schlagartig geändert": Für das kommende Kindergartenjahr ab September liegen 17 Anmeldungen vor, Plätze gibt es aber nur für sechs Kleinkinder. "Wir müssten einer ganzen Gruppe absagen", erklärte Gröbmaier. Eine schnelle Lösung muss her, weshalb das Gremium einstimmig beschlossen hat, vorübergehend eine zusätzliche Krippengruppe mit zwölf Plätzen im Kloster einzurichten. Als Zwischenlösung stellen die Salesianerinnen einen 25 Quadratmeter großen Raum zur Verfügung, das Landratsamt habe bereits eine "Übergangsgenehmigung" erteilt.

Rund 21 000 Euro muss die Gemeinde in die Neuausstattung investieren. Auch eine Erzieherin und zwei Ergänzungskräfte, davon eine in Teilzeit, sollen neu eingestellt werden. Um die Zahl der Krippenplätze mittelfristig zu erhöhen, hat die Gemeinde bereits einige Maßnahmen beschlossen: So soll es im neuen Kindergarten in Ascholding, der beim geplanten Edeka-Markt gebaut wird, eine Krippengruppe geben, gleiches gilt für einen geplanten Anbau beim Kindergarten in Linden. Damit im Kloster langfristig eine zweite Krippengruppe eingerichtet werden kann, wurde ebenfalls ein Anbau an den Kindergarten Voglhäusl bei der Schule beschlossen; dahin soll dann die Kindergartengruppe aus dem Kloster verlegt werden, um dort dauerhaft Platz für eine zweite Krippengruppe zu schaffen.

Josef Hauser (FW) wollte wissen, warum der Raum im Kloster nicht langfristig genutzt werden könne. Dann wäre der Anbau beim Voglhäusl nicht nötig. Der vorgesehene Raum werde normalerweise als Gästezimmer genutzt und stehe nicht leer, erklärte die Bürgermeisterin. "Das Kloster ist total voll." Es beherberge die Montessorischule, den Kindergarten und Räume für die Klausur der Salesianerinnen. Das Landratsamt habe die Übergangsnutzung nur genehmigt, weil das Kloster über großzügige Flure verfüge, die sich als Spielräume eigneten.

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