Zentrum für Umwelt und Kultur:Verantwortung für die Schöpfung

Das Benediktbeurer Zentrum für Umwelt und Kultur bietet dieses Jahr vielfältige Bildungsveranstaltungen an

Von Sabine Näher, Benediktbeuern

Rund 7300 Erwachsene und 16 300 Kinder und Jugendliche haben 2016 am Bildungsprogramm des Zentrums für Umwelt und Kultur (ZUK) Benediktbeuern teilgenommen. Die jungen Besucher kamen dabei vor allem aus der Region, die Erwachsenen aus ganz Bayern, vereinzelt auch aus anderen Bundesländern. Das spricht eindeutig für die Qualität des Angebots. Und das überzeugt auch beim Blick in das neue Programm, das mehr als 90 Veranstaltungen zwischen März 2018 bis 2019 auflistet.

Vier Themenschwerpunkte hob Martin Blösl, Referent für Erwachsenenbildung und Familienangebote, bei der Präsentation am Mittwoch im ZUK-Stüberl hervor: Natur- und Kulturerlebnis, Nachhaltiger Lebensstil, Boden sowie Praktizierte Schöpfungsverantwortung. Naturerlebnisse sind rund um das Kloster zwar auch unabhängig von speziellen Veranstaltungen möglich, es sei nur an die Themenpfade und die Vogelbeobachtungsstation erinnert. Doch in Seminaren, Workshops und geführten Wanderungen werden diese vertieft. Von der "Tümpelsafari" oder der "Fledermaus-Exkursion" für Familien mit Kindern über die Wanderung "Nachts im Moor" (Kinder ab 10 Jahre) bis zum Sensen-Mähkurs wird Spannendes geboten.

Das Thema Nachhaltigkeit erläutert Barbara Saller-Hallersleben, Referentin für Umweltjugendbildung. Exemplarisch stellt sie die Familienaktion "CO₂-Fasten" vor: Im Alltag etwas umsichtiger zu sein, etwa Strom zu sparen, regenerative Energien zu nutzen, klimafreundlich produzierte Lebensmittel zu kaufen, kann den Treibhauseffekt reduzieren. Auch wenn der Einzelne nur Kleinigkeiten beiträgt, entfaltet das, wenn es viele tun, große Wirkung.

Andrew Blackwell, Referent für Umweltjugendbildung, bietet etwa im Rahmen der "Ferienbetreuung für Naturbegeisterte und Zukunftsforscher" das Ganztagesprogramm "Unterwegs mit Raumschiff Erde" für Sieben- bis Dreizehnjährige an. "Ohne Boden - bodenlos?" lautet das Schwerpunktthema 2018. Martin Malkmus, Referent für berufliche Weiterbildung, verweist darauf, dass 95 Prozent aller Lebensmittel im Boden produziert werden - und dass jeder siebte Mensch weltweit Hunger leidet, obwohl die Anbauflächen stetig wachsen. Täglich wird in Bayern Boden der Fläche von 18 Fußballfeldern versiegelt. Für eine Bewusstseinssänderung hält das ZUK zahlreiche Fortbildungsangebote für Erzieher und Lehrer bereit, richtet sich aber auch an die Kinder direkt, etwa mit einem "Live-Krimi" für die 6. bis 8. Klasse, in dem die Informationen in Spielszenen verpackt sind. "Gärten voller Leben, neue Bildungsansätze und Projekte" wendet sich an Gartenbauvereine, aber auch an Pädagogen, da das Anlegen von Schulgärten erfreulicherweise wieder Konjunktur zu haben scheint.

Auf die "praktizierte Schöpfungsverantwortung" geht wiederum Saller-Hallensleben ein. Hier gehe es darum, das "Schöpfungserlebnis mit Besinnung zu verbinden" und "Impulse für nachhaltiges Handeln" zu geben. Diese Projekte richten sich an Menschen aller Alter- und jeglicher Berufsgruppen. Abschließend verweist Martin Blösl auf das umfassende Kulturprogramm des ZUK, das 2018 etwa den Musikkabarettisten Andreas Martin Hofmeir, das Rieder Kindertheater, La Brass Banda oder die (schon ausverkaufte) Vorstellung mit Martina Schwarzmann zu bieten hat. Und anlässlich des 300. Geburtstages des Maierhofs, der 1718 fertig gestellt wurde, wird der Pianist Markus Kreul, dessen Meisterkurse im Kloster bereits Tradition haben, am 6. Juli ein Jubiläumskonzert bestreiten.

Das Programm ist einsehbar unter www.zuk-bb.de; das gedruckte Heft ist im Kloster sowie in Tourismusbüros und Sparkassen erhältlich

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