SZ-Schulratgeber:Zweige und Sprachenfolgen

Italienisch als Abi-Fach? Latein als erste Fremdsprache? Welche Schule bietet welches Profil? Ein Überblick über vier staatliche und vier private Gymnasien im Landkreis Bad-Tölz Wolfratshausen soll bei der Schulwahl helfen.

Von Deborah Berger

Das Erlernen von Fremdsprachen ist ein wichtiges Bildungsangebot. Latein als erste Fremdsprache hat noch nicht ganz ausgedient, Spanisch wird immer wichtiger, doch auch Altgriechisch wird noch angeboten. Wer will, kann sogar in Italienisch Abitur machen.

Das staatliche Gabriel-von-Seidl-Gymnasium in Bad Tölz verfügt über drei Ausbildungsrichtungen: die naturwissenschaftlich-technologische, die sprachliche und die musische. Englisch ist immer erste Fremdsprache. Schüler des naturwissenschaftlichen Zweigs haben Chemie als Kernfach und können wählen, ob sie als zweite Sprache Französisch oder Latein lernen wollen. Der Fokus liegt auf Mathematik, Informatik und den Naturwissenschaften. Im sprachlichen Zweig kann neben Latein, Englisch und Französisch von der zehnten Klasse an Italienisch gewählt werden.

Das staatliche Gymnasium Geretsried bietet mit dem naturwissenschaftlich-technologischen und dem sprachlichen Zweig zwei Ausbildungsrichtungen an. Seit 2008 das achtjährige Gymnasium eingeführt wurde, ist die Schule ein naturwissenschaftlich-technologisches Gymnasium mit den Schwerpunktfächern Physik, Chemie und Informatik. Wer in Geretsried zur Schule geht, kommt um Latein als Fremdsprache herum: Im sprachlichen Zweig gibt es die Möglichkeit, nach Englisch und Französisch als dritte Fremdsprache Spanisch zu lernen. Erste Fremdsprache ist immer Englisch.

Das staatliche Rainer-Maria-Rilke-Gymnasium in Icking bietet mit insgesamt sieben möglichen Sprachfolgen ein besonders breites Angebot. Das Gymnasium verfügt über drei Ausbildungsrichtungen, den naturwissenschaftlich-technologischen, sprachlichen und humanistischen Zweig. Latein kann als erste Fremdsprache gewählt werden. Der naturwissenschaftlich-technologische Zweig bietet die Sprachfolgen Latein-Englisch, Englisch-Latein und Englisch-Französisch. Im humanistischen Zweig ist Altgriechisch dritte Fremdsprache.

Das Gymnasium der Benediktiner Schäftlarn ist ein staatliches anerkanntes Gymnasium mit Tagesinternat und Internat in Trägerschaft der Benediktiner. Die Schule hat einen sprachlichen und einen humanistischen Zweig. Alle Kinder lernen in der fünften Klasse Latein und Englisch, wobei Englisch erst ab der sechsten Klasse als Vorrückungsfach gilt. In der achten Jahrgangsstufe kann zwischen Französisch und Griechisch als dritte Fremdsprache gewählt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, in der zehnten Klasse Latein oder Englisch abzuwählen und stattdessen Spanisch zu erlernen.

Das Sankt-Ursula-Gymnasium im Schloss Hohenburg ist eine staatliche anerkannte Privat- und reine Mädchenschule in Trägerschaft der Erzdiözese München und Freising. Die Schule mit Tagesheim verfügt über einen sprachlichen und einen sozialwissenschaftlichen Zweig. Alle Schülerinnen beginnen mit Englisch. In der sechsten Klassen können sie zwischen Latein und Französisch wählen, wobei durch die Wahl für Französisch der sozialwissenschaftliche Weg eingeschlagen wird. Wer Latein wählt, kann sich in der achten Klasse ein weiteres Mal zwischen dem sprachlichen Zweig mit Französisch und dem sozialwissenschaftlichen mit Sozialkunde entscheiden. Zum sozialwissenschaftlichen Zweig gehört ein dreiwöchiges Praktikum in den Ferien. Spanisch kann als Wahlfach belegt werden.

Die staatlich anerkannte Privatschule Günther-Stöhr-Gymnasium in Icking ist eine flexible Ganztages-Schule mit zwei Ausbildungsrichtungen. Schüler des sprachlichen Zweigs lernen wie die des naturwissenschaftlich-technologischen Zweigs in der fünften Klasse zunächst Englisch, in der sechsten Klasse folgt Latein. Für die achte Klasse kann zwischen Spanisch und Französisch gewählt werden. Der naturwissenschaftlich-technologische Zweig legt den Schwerpunkt auf die Fächer Chemie und Informatik. Zudem erhalten die Schüler eine praxisbezogene Vertiefung des Stoffes in Chemie und Physik. Eine Besonderheit dieser Schule sind die sogenannten Studientage, während denen der Fokus auf einem bestimmten Fach liegt.

Die Max-Rill-Schule ist eine staatlich anerkannte, private Ganztages-Schule mit kleinem Internat auf dem Schloss Reichersbeuern. Die Schule bietet drei Ausbildungsrichtungen, den sozialwissenschaftlichen, sprachlichen und musischen Zweig. Der Schwerpunkt liegt auf Theater, Musik und Chor. Erste Fremdsprache ist Englisch. Der sozialwissenschaftliche Zweig enthält zwei Wochenstunden Sozialkunde, das auch Schulaufgaben-Fach ist, sowie zwei Wochenstunden sozialpraktische Ausbildung. Außerdem gehört ein Sozial-Praktikum in der neunten und zehnten Jahrgangsstufe dazu. Während sich die Schüler im sozialwissenschaftlichen und im musischen Zweig zwischen Latein und Französisch entscheiden müssen, lernen die des neusprachlichen Zweiges zunächst ab der sechsten Klasse Latein, in der achten Klasse kommt Französisch als dritte Fremdsprache hinzu.

Das Gymnasium Penzberg, eine offene Ganztagsschule, bietet mit einem naturwissenschaftlich-technologischen und sprachlichen Zweig zwei Ausbildungsrichtungen. Als erste Fremdsprache lernen alle Schüler Englisch. In der sechsten Klasse können die Schüler des naturwissenschaftlichen Zweigs zwischen Latein und Französisch wählen. Sie haben von der achten Klasse an vermehrt Unterricht in Physik und Chemie. Das Gymnasium kooperiert mit der Technischen Universität München. Die Schüler des sprachlichen Zweigs haben als zweite Fremdsprache Latein, als dritte Französisch. In der neunten Klasse kommt Informatik für die Naturwissenschaftler hinzu. In beiden Zweigen ist es möglich, von der zehnten Klasse an Spanisch als spätbeginnende Fremdsprache zu lernen.

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