Möbel-Mahler-Areal:XXXLutz eröffnet zwei Möbelhäuser in Wolfratshausen

XXXL US cars & Bikes Treffen in Aschheim, 2016

Ein XXXLutz-Möbelhaus wie dieses in Aschheim, sowie ein "Mömax" werden in den Gebäuden und auf dem Areal des früheren Möbel Mahler entstehen.

(Foto: Claus Schunk)

Neben dem Haupthaus soll es auch einen "Mömax" geben - dazu zwei Restaurants, Parkhaus und 600 Parkplätze. Die Filialen sollen schon in einem Jahr öffnen.

Von Konstantin Kaip

Auf dem Gelände des ehemaligen Möbel Mahler soll eine große XXXLutz-Filiale sowie ein Einrichtungshaus der hauseigenen Kette für Junges Wohnen "Mömax" entstehen. In beiden Häusern wird es Restaurants mit Bedienung geben. Zudem entsteht auf dem Gelände ein Lagergebäude und ein Parkhaus mit 225 Stellplätzen. Einen Elektromarkt, der zuvor als möglicher Partner im Gespräch war, wird es dort nicht geben. Die Pläne haben Verantwortliche der österreichischen XXXLutz-Gruppe am Mittwoch im Bauausschuss vorgestellt und damit das Rätselraten über die Zukunft des Ende 2015 erworbenen Areals beendet.

Gleich vier Vertreter des Möbelriesen waren in den Sitzungssaal gekommen und hatten zudem zwei Mitarbeiter der mit der Planung des Parkhauses beauftragten Firma mitgebracht. Sie waren einer Einladung des Gremiums gefolgt. Die Stadträte hatten zuvor Beschlüsse über die Anträge für das Lager und den Umbau für den Mömax zurückgestellt, weil sie den Gesamtkontext der Planungen erfahren wollten. "Wir sind davon ausgegangen, dass wir uns an die rechtlichen Vorgaben halten", sagte Alois Knauseder, bei XXXLutz der für den Bau verantwortlich. Allerdings sei man gerne bereit, die Pläne zu erläutern und Missverständnisse aufzuklären. Die bezogen sich vor allem auf einen Elektromarkt, der vorab für das Gelände im Gespräch war. "Wir haben nicht vor, dort einen Elektrohandel zu betreiben", stellte Knauseder klar. Zuvor hatte die Lutz-Gruppe eine von Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) angeregte Kooperation mit einer Elektromarkt-Kette nicht ausgeschlossen. Eine solche gebe es jedoch nur an einem Standort, für Wolfratshausen komme sie nicht infrage, sagte Knauseder. "Wir sind ein Möbelhändler, kein Shoppingcenter-Betreiber."

Wie der Bauleiter erläuterte, ist in dem westlichen Bestandsgebäude eine Filiale der Lutz-Tochter Mömax geplant - mit zirka 7000 Quadratmetern Verkaufsfläche. Mömax sei kein Discounter, betonte Knauseder, sondern ein "vollwertiges Möbelhaus für trendiges, junges Wohnen". Anders als Konkurrenten, die diesen Bereich in ihr Haus integrieren, betreibe XXXLutz die eigenständige Marke mittlerweile an 38 Standorten. Das Sortiment mit vielen Möbeln zum sofort Mitnehmen richte sich vorwiegend an junge Leute.

Im östlichen Gebäude soll ein großes Einrichtungshaus der Marke XXXLutz entstehen, laut Knauseder ein "Klassiker wie in Aschheim". Mit knapp 20 000 Quadratmetern Verkaufsfläche sei die Filiale am "wichtigen Standort Wolfratshausen" zwar etwas kleiner als im Landkreis München, aber "im guten Mittelfeld", wie Knauseder sagte. Sie soll auch ein Restaurant bekommen, an derselben Stelle und in der gleichen Größe wie zuvor. Auch im Mömax werde eine Gastronomie entstehen, mit zirka 90 Sitzplätzen jedoch deutlich kleiner. Selbstbedienung werde es an beiden Standorten nicht geben. Die XXXLutz-Gruppe setze, anders als deutsche Möbelhäuser, seit jeher auf Bedienung, was der Österreicher auf einen "Kulturunterschied" zurückführte.

Streit um Buslinie

XXXLutz, das war die Botschaft der Möbelhaus-Gruppe im Bauausschuss, werde in Wolfratshausen im Prinzip genau das tun, was Möbel Mahler vorher getan hatte. Das müsse aber nicht nur Sortiment und Gastronomie betreffen, sagte Hans Schmidt (Grüne). Sondern auch den kostenlosen Shuttle-Buslinie zum Bahnhof. Nicht nur Kunden, sondern auch Geltinger hätten den Bus gerne genutzt, erklärte Schmidt und wollte wissen, ob es ihn in Zukunft wieder gebe. Man sei noch in der Prüfung, sagte Jochen Fiesecker von der XXXLutz-Gruppe. Die Wahrscheinlichkeit, dass es wieder einen Bus gebe, sei aber eher gering. Zu anderen Filialen gebe es schließlich auch keinen. Das wiederum wollte Susanne Leonhard vom Bauamt so nicht stehen lassen. "Die Buslinie war Auflage aus dem Raumordnungsverfahren", stellte sie klar. "So leicht kommen sie aus der Nummer nicht raus." aip

Um genügend Ware vorrätig zu halten, soll im Norden des Möbelhauses ein zweigeschossiges Lagergebäude entstehen. Dafür will die Gruppe das Gebäude der ehemaligen "Raster-Union" abreißen lassen. Auf dem einstigen Möbel-Mahler-Parkplatz südlich des Hans-Urmiller-Rings soll ein Parkhaus mit sechs Ebenen und insgesamt 225 Stellplätzen errichtet werden. "Wir wären aber auch nicht unglücklich, wenn wir eine Abweichung in der Höhe bekommen", sagte Knauseder. Dann bekomme man 370 Stellplätze. "Wir würden das Geld in die Hand nehmen, um die zusätzlichen Parkplätze zu schaffen." Insgesamt sind auf dem Gelände laut Beschlussvorschlag 584 Stellplätze nachgewiesen.

Die Stadträte befürworteten schließlich einstimmig die Anträge zum Umbau für den Mömax sowie für den Bau des Lagers und den ersten Bauabschnitt des Parkhauses. Sie begrüßten die Pläne, auch weil Knauseder und seine Kollegen zusicherten, die Sortimentsbeschränkung einzuhalten, mit der die Geschäfte in der Altstadt geschützt werden sollen. Das seit Jahresbeginn brach liegende Gelände solle möglichst rasch wiederbelebt werden. Das sei auch im Konzerninteresse, sagte Knauseder. Schließlich habe man mit dem Erwerb des Wolfratshauser Möbelhauses "eine sehr, sehr große Investition" getätigt und wolle nun "das Geschäft so schnell wie möglich ans Netz bringen". Die Mömax- Filiale könnte laut Knauseder im Spätsommer 2017 eröffnen. Die XXXLutz-Niederlassung, für die das Landratsamt zunächst Parkhaus und Lager genehmigen muss, könne womöglich Ende kommenden Jahres in Betrieb gehen.

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