Wolfratshausen:Weniger Raser, weiter Blitzer

Wolfratshausen: Die Radarfallen blitzen, bis die Baustelle an der A 95 aufgehoben ist.

Die Radarfallen blitzen, bis die Baustelle an der A 95 aufgehoben ist.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Auf der A 95 sind nur noch zwei Prozent der Autofahrer zu schnell

Von Barbara Brießmann, Wolfratshausen

"Wir haben unser Ziel erreicht", sagt Werner Huber von der Verkehrspolizei in Weilheim. Sie ist zuständig für die A 95 - den Zubringer in den Landkreis - und startete vor drei Wochen eine große Blitzaktion. Der stellvertretende Dienststellenleiter ist so zufrieden, weil in der sieben Kilometer langen Baustelle zwischen Fürstenried-West und dem Dreieck Starnberg die Zahl der Raser stark zurückgegangen ist. Trotzdem wird weiter geblitzt.

Zwei Mal pro Woche, hauptsächlich im Berufsverkehr, sind die Radarfallen auch in Zukunft zwei Stunden auf die vorbeifahrenden Autos gerichtet. Im Schnitt kommen 5200 Fahrzeuge an den Polizisten vorbei. "Davon sind aber nur zwei Prozent zu schnell unterwegs", sagt Werner Huber, der die Statistik in- und auswendig kennt. "Das ist vollkommen normal." Er attestiert den Verkehrsteilnehmern, "sehr vernünftig" zu fahren. Zu Beginn der Kontrollen erklärte die Polizei, dass laut Stichproben 99 Prozent aller Autofahrer zu gewesen schnell seien.

Auf dem Abschnitt zwischen München und dem Dreieck Starnberg sind täglich 59 000 Autos unterwegs, auf der nächsten Strecke nach Wolfratshausen 44 000, weiter in den Süden Richtung Garmisch-Partenkirchen 29 000. Da es kaum Tempolimits gibt, gilt die A 95 als Raser-Autobahn. In der Baustelle zwischen München und dem Dreieck Starnberg hielt sich kaum ein Autofahrer an die vorgeschriebenen 60 beziehungsweise 80 Stundenkilometer.

Ganz auf Kontrollen will die Verkehrspolizei nicht verzichten. Die Aktion habe sich bewährt. "Wir machen so weiter", kündigt Huber an. So lange, bis die Baustelle aufgehoben werde. "Wir hoffen, dass das noch vor dem ersten Wintereinbruch ist." Schließlich sind bei den zwei Prozent Schnellfahrern, die in die Radarfalle geraten, auch immer wieder echte Raser dabei. "Vor kurzem hatten wir so einen Ausreißer", berichtet der Verkehrspolizist. In der Baustelle ist nur eine Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern erlaubt. Ein Mann jagte in seinem Auto aber mit 125 Sachen über die Fahrbahn. Das rasante Manöver kommt den Autofahrer teuer zu stehen: "Wir haben gerade den Bußgeldbescheid rausgeschickt", so Huber, "über 880 Euro".

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