Wolfratshausen:Seehofer in der Loisachhalle

Horst Seehofer trifft Sebastian Kurz

Horst Seehofer bei der Pressekonferenz am Freitagnachmittag in München.

(Foto: dpa)

Der CSU-Chef will hören, was die kleinen Parteifunktionäre über die Flüchtlingspolitik und die AfD sagen haben. Zum Treffen am Freitagabend hat Karin Stoiber zugesagt - nicht aber ihr Mann.

Von einer "Dialogoffensive" mit den Bürgern hatte das CSU-Blatt Bayernkurier getönt. Ministerpräsident und Parteichef Horst Seehofer selbst wollte demonstrieren, das sich "die CSU um die Sorgen und Ängste kümmert". Dann war noch von einem Dialog mit der Basis die Rede. Und herausgekommen ist das: Am Freitagabend wollte Seehofer kurzfristig Mandats-, Amts- und Funktionsträger der Partei aus dem südlichen Oberbayern in der Loisachhalle treffen - unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Rund 300 Besucher hätten sich angekündigt, erklärte ein Parteisprecher: Ortsvorsitzende, Stellvertreter, aber auch prominente Namen wie Generalsekretär Andreas Scheuer oder Wirtschaftsministerin und CSU-Bezirkschefin Ilse Aigner. Auch die Gattin des früheren Ministerpräsidenten, Karin Stoiber, steht dem Sprecher zufolge auf der Liste der Zusagen - nicht aber Edmund Stoiber, was aber nichts zu bedeuten habe.

Der Parteichef wolle ein Stimmungsbild einholen - und zwar ein "ungeschminktes", begründete der Parteisprecher den Ausschluss der Öffentlichkeit. Seehofer wolle hören, was der Basis und der bayerischen Bevölkerung am Herzen liege. Es sei derzeit ein schwieriges Umfeld für die CSU: Dissens mit der CDU und Bundeskanzlerin Angela Merkel über die Flüchtlingspolitik, Aufstreben der AfD, aber auch ein Aufblühen der FDP. Es gebe keine Tagesordnung: Nach einer zehnminütigen Einführung werde zur Fragerunde und Diskussion übergegangen. Anberaumt waren "zwei Stunden plus x" in der Loisachhalle.

Der Kreisvorsitzende Martin Bachhuber hielt es für "eine große Sache", dass Seehofer mit der Basis über den politischen Kurs der CSU diskutieren wolle. Dass der Auftakt der Dialogtour des Parteichefs in Wolfratshausen stattfindet, freut ihn. Die Stadt liege für den Bezirksverband Oberbayern zentral, sagte der Landtagsabgeordnete. "Ich bin überzeugt, dass die Mitglieder vor Ort die Chance nutzen, ihre Meinung zu sagen."

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