Das Wort "Sachstandsbericht" mag nicht recht zur eher dynamischen Vorstellung von einer Welle passen, aber die Wolfratshauser Surfwelle soll ja schließlich eine stehende Welle werden und eine Flusssurfer-Szene an die Loisach locken, wie sie sich sonst am berühmten Münchner Eisbach trifft. Im Internet wogt längst die professionell geschürte Begeisterung - doch ansonsten steht die Sache eben eher, wie nun der entsprechende Sachstandsbericht der Verwaltung im Kultur- und Sportausschuss des Stadtrats gezeigt hat.
Der Innsbrucker Wasserbau-Professor Markus Aufleger ist in seiner Machbarkeitsstudie zu einem positiven Ergebnis gekommen, wenn kontinuierlich genügend Wasser durch den kanalisierten Auslauf der Weidachmühle in die Loisach strömt. Ob sich das so regeln lässt, hängt aber vor allem vom Betreiber des kleinen Kraftwerks in der Mühle ab, und der lässt sich Zeit. Der Familienbetrieb aus Memmingen ist Eigentümer vieler kleinerer Kraftwerke in ganz Bayern und angesichts zuweilen jahrzehntelanger Genehmigungsprozesse daran gewöhnt, dass manche Mühlen oft etwas langsamer mahlen. Das Unternehmen will seine alte Turbine in der Weidachmühle erneuern - und durch eine neue Turbine mit einer höheren Stromausbeute würde es dann auch lieber eine größere Wassermenge strömen lassen, wie sie im Auslauf unterhalb für die Surfwelle nötig wäre. Bisher aber liegt die neuere und leistungsfähigere der beiden Turbinen in einem anderen Wasserlauf; direkt durch die Mühle strömt daher meistens nur das Wasser, das dafür jeweils übrig bleibt. Für eine reitbare Welle reicht das oft nicht.
Über eine Kombination des Kraftwerks-Ausbaus und der Surfwelle beraten der Betreiber und der Professor seit längerem, nun hat auch das Wasserwirtschaftsamt in Weilheim noch einmal seine Einschätzung beigetragen. Am Sachstand für die Stadträte ändert all das freilich wenig. "Wir sind da nach wie vor in der Hand des Betreibers", fasste Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) am Freitag den Bericht in der Ausschuss-Sitzung vom Vorabend zusammen.