Wolfratshausen:Mehr Zerstörung, kaum Einbrüche

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Wolfratshauser Polizeiinspektion präsentiert Statistik von 2015

Von Barbara Briessmann, Wolfratshausen

Die Zahlen zeigen es: Der Bereich der Polizeiinspektion Wolfratshausen ist "sehr sicher". So sagte es jedenfalls Dienststellenleiter Werner Resenberger am Mittwoch bei der Vorstellung der Kriminal- und Verkehrsunfallstatistik für 2015. Im Vorjahr wurden in Wolfratshausen, Egling, Eurasburg, Icking und Münsing insgesamt 1164 Straftaten erfasst, 2014 waren es 1250. Allerdings ging die Aufklärungsrate von "sehr guten" 68,2 Prozent auf 60,4 Prozent zurück.

"Das liegt an der stetigen Zunahme von Sachbeschädigungen", erklärt Christian Neubert, stellvertretender Leiter der Inspektion. 2015 waren es 162, im Jahr davor 120. Die Aufklärungsquote betrug bei diesen Delikten nur 21 Prozent. "Weil wir hier nicht präventiv arbeiten können", erklärt Neubert. Die meisten Straftaten klärte die PI Wolfratshausen bei vorsätzlichen Körperverletzungen, nämlich 93,3 Prozent. Hier ging die Anzahl der Taten von 186 auf 164 Fälle zurück. Auch Fahrrad- und Ladendiebstähle sowie Vermögens- und Fälschungsdelikte sind im Bereich der Wolfratshauser Polizei rückläufig. Zu allen Straftaten ermittelten die Beamten 600 Tatverdächtige. Darunter waren elf unter 14-Jährige, 101 Jugendliche und 488 Erwachsene. Nach Geschlechtern waren 451 der 600 Verdächtigen männlich.

Während Wohnungseinbruchsdiebstähle bundesweit für Angst und Schrecken sorgen, hat die PI Wolfratshausen damit wenig zu tun. Die Zahl der Fälle ging von 31 im Jahr 2014 auf 18 zurück. "Wir sind da bislang verschont geblieben", sagt Resenberger. "Während in Starnberg, Pullach und am Ostufer des Sees dauernd eingebrochen wird, leben wir auf einer Insel der Glückseligen."

Straftaten von Flüchtlingen würden "die einheimische Bevölkerung nicht tangieren". Sie fänden untereinander statt, sei es Diebstahl oder Körperverletzung. In den Unterkünften komme es schon auch zu Gewalt. "Wenn man 250 Deutsche in eine Turnhalle steckt, passiert nichts anderes", meint Neubert.

Im Bereich der Dienststelle ereigneten sich 1009 Verkehrsunfälle. Dabei wurden 200 Personen verletzt, zwei Menschen starben. Bei Unfällen mit erheblichem Sachschaden stieg die Zahl von 283 auf 318. Kleinunfälle wie zum Beispiel "Parkrempler" gab es 535 - im Gegensatz zu 521 im Vorjahr. Unfallfluchten wurden 235 begangen. 77 dieser Fälle konnten 2015 geklärt werden.

Den höchsten Anstieg gab es bei Unfällen, die unter Alkohol passierten. Um 54,5 Prozent stiegen hier die Fälle, von elf auf 17. "Das liegt auch daran, dass Kollegen 2015 für den G7-Gipfel abgestellt waren", so Resenberger. "Es gab weniger Alkoholkontrollen."

© SZ vom 12.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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