Wolfratshausen:Kreisklinik weiht Intensivstation ein

Wolfratshausen: Chefarzt Dr. Orthuber (rechts) freut sich mit Landrat Niedermaier (links daneben) und Kollegen über die neue Intensivstation.

Chefarzt Dr. Orthuber (rechts) freut sich mit Landrat Niedermaier (links daneben) und Kollegen über die neue Intensivstation.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Bau und technische Ausstattung kosten drei Millionen Euro.

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

"Wir sind auf dem neuesten Stand der Technik." So lautet das Fazit, das der Chefarzt der Anästhesie an der Kreisklinik Wolfratshausen, Dr. Josef Orthuber, am Freitag bei der Einweihung der neuen Intensivstation zog. Nach zweijähriger Bauzeit im laufenden Betrieb, für die in den Räumen der Gynäkologie eigens eine Interims-Intensivstation errichtet werden musste, ist nun die Generalsanierung der Klinik abgeschlossen - rechtzeitig zu ihrem 50-jährigen Bestehen. Mehr als 15 Jahre lang war im Krankenhaus immer wieder gebaut worden, mehr als 35 Millionen Euro haben Freistaat und Landkreis in die Klinik investiert.

Orthuber führte die Gäste als ärztlicher Leiter der Intensivstation durch die neuen, hellen Räume des "Kronjuwels auf der Krone", wie Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler) die Station zuvor bezeichnet hatte. Die verfügt nun über insgesamt zehn Betten, zwei mehr als zuvor. Verteilt sind sie auf vier Zweibett- und zwei Einbettzimmer. Die sind mit Schleusen-Zugängen ausgestattet, für Patienten, die isoliert werden müssen. Außerdem gibt es einen Schockraum zur Erstversorgung für Notfälle, einen großzügigen zentralen Stützpunkt und einen Aufenthaltsraum.

Orthuber lobte die nun kürzeren Wege zu Anästhesie und zum OP. Vor allem aber präsentierte er die technische Ausstattung, in die ein Großteil der Gesamtkosten von etwa drei Millionen Euro geflossen ist: So gibt es in den Zimmern unter anderem moderne Balkensysteme, an denen schwere Armaturen wie Beatmungsgeräte oder elektronische Spritzenpumpen hydraulisch bewegt werden können. Die Pflege werde so spürbar erleichtert, erklärte der leitende Intensivpfleger Thomas Reichart. Mit Hilfe einer Puppe demonstrierte er ein Spezialbett, das sich für die so genannte laterale Therapie automatisch schwenkt. Die Zimmer sind zudem mit Kameras für den Nachtdienst ausgestattet. "Wir haben heute eine hochspezialisierte und leistungsfähige Intensivmedizin, die in der Lage ist, schwer kranke Patienten wohnortnah zu versorgen", sagte Orthuber über die neue Station, die in den kommenden Tagen in Betrieb gehen soll.

Wie groß der Fortschritt ist, den die Medizin in den vergangenen Jahren gemacht hat, verdeutlichte Geschäftsführer Hubertus Hollmann: Der letzte Abschnitt der Sanierung, bei dem vor der Intensivstation auch Endoskopie, OP und Anästhesie neu ertüchtigt wurden, habe etwa 7,3 Millionen Euro gekostet, sagte er. Genauso viel also wie die 13 Millionen Mark, die 1966 die gesamte Klinik gekostet habe. "Heute", stellte Hollmann achselzuckend fest, "bekommen Sie ein paar Hightech-Zimmer dafür."

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