Die Osteuropahilfe hat am Montag drei Akustiker in die Ukraine geschickt. Sie sollen sich während einer Arbeitswoche um schwerst hörbehinderte Kinder kümmern, die die Internatsschule in Pidkamin bei Brody besuchen. Erstmals konnte der Tutzinger Akustikmeister Peter Gsinn, der diese Hilfe initiiert und seit vielen Jahren betreut hat, aus Alters- und Gesundheitsgründen nicht mehr selbst an der weiten und strapaziösen Fahrt teilnehmen. Aber seine langjährigen Mitstreiter unter Leitung des HNO-Arztes Johannes Sturm wissen, was in der Schule mit rund 120 Kindern im Alter von drei bis siebzehn Jahren zu tun ist: neue Hörgeräte anpassen und einsetzen, verlorene Geräte ersetzen, vorhandene reparieren und Hörerfolge dokumentieren.
"Dieser besondere und vor allem auch kostenintensive Service der Osteuropahilfe dürfte von keiner anderen humanitären Hilfsorganisation in Deutschland geleistet werden", heißt es in der Pressemitteilung der Hilfsorganisation. "Deshalb ist die Osteuropahilfe auch darauf ein wenig stolz." Die Teilnehmer seien alle noch berufstätig, haben sich für die ganze Woche freinehmen müssen und tragen die Reisekosten selbst.
Auch sonst ist die Osteuropahilfe derzeit aktiv: Am Dienstag, 25. Oktober, wird ein neuer Hilfstransport für Brody beladen, mit dem neben Bekleidung, Bettwäsche und weiteren Hilfsgütern auch Schultafeln und Schulmöbel aus Wolfratshausen in die Ukraine gebracht werden. Im November wird auf Einladung der Stadt Wolfratshausen eine sechsköpfige Gruppe von Deutschdozentinnen von der Pädagogischen Akademie in Brody einige Tage zu Besuch sein.
Unterdessen sucht die Osteuropahilfe einen neuen Vorstand. Das Gremium soll am Donnerstag, 17. November, bei der nächsten Mitgliederversammlung der Osteuropahilfe gewählt werden. Wer das ein oder andere Amt übernehmen möchte, wird gebeten sich zu melden.