Wolfratshausen:Frisches Blut und lange Zähne

Wolfratshausen: Andi Wastian, Christine Brauner, Melanie Tobian, Melissa Engelhard, Franz Foitzik und Felix Unterberger (von links) fügen sich zum Bauernbühnen-Bild.

Andi Wastian, Christine Brauner, Melanie Tobian, Melissa Engelhard, Franz Foitzik und Felix Unterberger (von links) fügen sich zum Bauernbühnen-Bild.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Die Loisachtaler Bauernbühne probt in einem Wolfratshauser Keller den "Vampir von Zwicklbach". Der Schwank hat Mitte Oktober in Geretsried Premiere - und er wird ganz bestimmt gut ausgehen

Von Matthias Köpf, Wolfratshausen

Hannes-Petrus hat endgültig genug, er schreit Kreszentiana mit funkelnden Augen seinen Überdruss ins Gesicht. Sie macht einen Schritt rückwärts, doch dann geht Monika Schwenger beherzt dazwischen. "Stopp, du weichst nicht zurück, egal was er sagt", weist sie Christine Brauner an, und die macht wieder einen Schritt nach vorn. Schwenger führt ein strenges Regiment, aber sie ist ja auch die Regisseurin, und in gut drei Wochen ist Premiere. Dann wird die Loisachtaler Bauernbühne nicht mehr in ihrem bis Unterkante Erdgeschoss vollgeräumten Wolfratshauser Probenkeller auf der Bühne stehen, sondern in den Geretsrieder Ratsstuben. Und bis dahin feilen Schwenger und ihre acht Darsteller noch zweimal die Woche an den letzten Feinheiten.

In dieser achten Szene zum Beispiel, da nähert sich das Stück schon dem Ende, das trotz zwischenzeitlichen Zwists aller Voraussicht nach ein glückliches sein wird. Denn so ein Schwank auf der Bauernbühne endet in der Regel nicht allzu tragisch, und die Konstellation der acht Figuren macht jedenfalls den einen oder anderen paarweisen Abgang möglich - und das, obwohl die Titelfigur ein Vampir ist. "Der Vampir von Zwicklbach" heißt im Stück Vladimir und im richtigen Leben Franz Foitzik, der jetzt im langen schwarzen Umhang einen zielführenden Dialog mit Melanie Tobian als Theres führt.

Die beiden gehören zum etablierten Ensemble der Loisachtaler Bauernbühne und haben schon bei vielen Stücken mitgewirkt. Ganz neu dabei sind dagegen Melissa Demmel und Felix Unterberger, die Monika Schwenger im Umfeld des Vereins rekrutiert hat - "frisches Blut", wie sie sagt, auf dass dem Vampir die Zähne lang werden. Mit den beiden lassen sich die Rollen des jungen Pärchens bestens besetzen, in dem Fall die von Betti und Martl, die in den Keller des alten Guthofs einsteigen. Dort lebt der bayerische Vampir Vladimir, und als die Baronin den Hof an die neureiche Kreszentiana und deren Hannes-Petrus (Andi Wastian) verkaufen möchte und die dem ganzen Spuk ein Ende machen wollen, da wird die Sache in dem von Max Prestel ausstaffierten alten Keller turbulent.

Das Stück stammt wieder von dem Münchner Schauspieler und Autor Ralph Wallner, der schon für den BR-Komödienstadel geschrieben und auch die Bauernbühnen-Stücke der beiden vergangenen Jahre verfasst hat. Der achtköpfigen Stücke-Findungskommission der Loisachtaler Bauernbühne gefallen sie, weil sie in ihrem Witz sehr bayerisch, zeitgemäß und hintersinnig seien, sagt die Regisseurin Monika Schwenger.

Dem Ensemble ist die Spielfreude nach mehr als drei Monaten regelmäßigen Probens genauso anzumerken wie die gelegentliche Mühe, die das viele Üben eben auch manchmal macht. Doch wenn am 16. Oktober der Vorhang aufgeht, sind die Reaktionen für Schwenger fast vorhersehbar: "Dann geht ein Raunen durchs Publikum, das weiß ich jetzt schon."

Loisachtaler Bauernbühne: Der Vampir von Zwicklbach, Schwank in drei Akten von Ralph Wallner; Premiere Freitag, 16. Oktober, 20 Uhr, Ratsstuben Geretsried; Vorstellungen freitags und samstags 23./24. Oktober, 30./31. Oktober, 13./14. November jeweils um 20 Uhr, sonntags am 1. und 15. November jeweils um 18 Uhr in den Ratsstuben sowie am Samstag, 21. November, 20 Uhr, in der Wolfratshauser Loisachhalle. Karten zu 13 Euro (Ratsstuben) oder 15 Euro (Loisachhalle) gibt es ab sofort im Gummibärchenladen Wolfratshausen, per Mail an info@loisachtaler-bb.de oder unter Telefon 08171 /92 60 31.

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