Wolfratshausen:Fleischer gibt Fraktionsvorsitz ab

Günther Eibl führt künftig die CSU-Riege im Stadtrat

Von Wolfgang Schäl

Nach zwölf Jahren als CSU-Fraktionsvorsitzender im Wolfratshauser Stadtrat hat Manfred Fleischer sein Amt abgegeben, ebenso wie sein Stellvertreter Richard Kugler. Neuer Mann an der Fraktionsspitze ist Günther Eibl, zu dessen Stellvertreter ernannte die achtköpfige Fraktionsversammlung diese Woche in nichtöffentlicher Sitzung Alfred Fraas. Über die Hintergründe äußerte sich Fleischer auf Nachfrage nicht. "Es war die konstituierende Fraktionssitzung für die neue Legislaturperiode, Richard Kugler und ich haben nicht mehr kandidiert", sagte Fleischer. "Mehr ist dazu nicht zu sagen." Die Sitzung habe sich "in ganz normaler, sachlicher Atmosphäre" abgespielt, eine große Debatte habe es nicht gegeben. "Es war meine Entscheidung", fügte Fleischer noch an, "ich habe das lange Zeit gemacht, und so wie es ist, so ist es jetzt." Er sei nunmehr "ein ganz normaler Stadtrat", und ein guter Stadtrat könne man auch ohne das Amt des Fraktionssprechers sein. Seine Funktion als Vorsitzender der Wolfratshauser CSU bleibe davon unberührt.

Dass es im Ortsverband interne Querelen gegeben hat, konnte die CSU in den vergangenen Wochen trotz wiederholter Dementis kaum verbergen. Wahlkampfleiter Eibl und Peter Plößl, der Kandidat für das Bürgermeisteramt, hatten nach dem miserablen Abschneiden bei den Kommunalwahlen kritisiert, dass es ein "Weiter so" nicht geben dürfe. Wegen der von Fleischer durchgesetzten Kandidatenkür per Telefonumfrage sei zu spät mit dem Wahlkampf begonnen worden, lautete die Kritik. Auch habe es Fleischer an Einsatz im Wahlkampf mangeln lassen. Übel genommen wurde es Fleischer nicht zuletzt, dass er vor der Stichwahl ohne Rücksprache mit der Fraktion eine Wahlempfehlung für Klaus Heilinglechner von der Bürgervereinigung ausgesprochen hatte.

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