Wolfratshausen:EinKAUFstadt im Mondlicht

Der Werbekreis Wolfratshausen bemüht sich um mehr Attraktivität für Kunden

Von Matthias Köpf, Wolfratshausen

Dass in der Wolfratshauser Innenstadt auch ohne Isarkaufhaus gut Einkaufen ist, gehört zu den Botschaften, die der Vorstand des örtlichen Werbekreises künftig mit einem neuen Logo verbreiten will. Ob aber Wolfratshausen auf dem Logo jetzt eine "Einkaufsstadt" mit Doppel-S sein soll, wie es intern die Freunde der Rechtschreibung verfechten, oder ob es eine "Einkaufstadt" bleibt, wie es dem satzungsgemäßen Namen des Einzelhändler-Vereins entspricht, das musste bei der Mitgliederversammlung am Donnerstagabend trotz längerer Debatte offen bleiben. Als geradezu pfiffig galt den knapp zwei Dutzend Versammelten da die eilends per Mobiltelefon herbei gegoogelte "EinKAUFstadt" Hermagor in Kärnten. Für Wolfratshausen blieb unbestritten, dass sich auf dem Logo die blaue und die dunkelgraue Welle von links nach rechts gesehen am Ende wieder optimistisch nach oben schwingen sollten.

Auch darüber hinaus müht sich der Werbekreis, der seit September von einem neuen Vorstand um die Antiquitätenhändlerin Ingrid Geiger geführt wird, um Zuversicht und einen frischeren Wind in der Marktstraße. Dass der notwendig ist, unterstrich Zweiter Bürgermeister Fritz Schnaller (SPD) mit einer Zusammenfassung der Einzelhandelsstudie, welche die Stadt beim Beratungsbüro Cima bestellt hatte. Demnach gibt es in Wolfratshausen eine vergleichsweise hohe Kaufkraft, und auch von außen strömt einiges Geld in die Stadt. Der allergrößte Teil davon bleibt aber im Gewerbegebiet bei Möbel Mahler und den großen Fachmärkten, in der Innenstadt kommt nur recht wenig an.

Ob da gemeinsame Öffnungszeiten helfen könnten - eventuell sogar ohne die gern gepflegte Mittagspause - diskutierte der Werbekreis am Donnerstag so ergebnislos wie seit 20 Jahren. Umstritten blieb auch eine vom Vorstand bereits vereinbarte Kooperation mit der Geretsrieder Schwesterorganisation ProCit. Demnach soll der verkaufsoffene Sonntag zum Martinimarkt am 8. November der erste sein, an dem gleichzeitig auch die Geretsrieder Händler geöffnet haben. Dafür wollen beide Vereine ihre Werbe-Etats bündeln und so Menschen aus einem weiteren Umkreis anlocken. Aus Berg mit seinen 4000 Einwohnern kämen genauso viele Menschen zum Einkaufen nach Wolfratshausen wie aus Geretsried mit 24 000 Einwohnern. Im Süden schlummere also jede Menge Kundenpotenzial, sagte Schnaller. Dass man die alte Rivalität mit Geretsried überwinden müsse, war unter den Mitgliedern unumstritten; einige vertraten jedoch die Ansicht, dass man die Kunden besser an einem Sonntag dahin und an einem anderen dorthin locken sollte, statt sie sich an einem Tag teilen zu müssen.

Ungeteilte Aufmerksamkeit verspricht sich der Werbekreis von einem "MoonLightShopping" mit Live-Musik am Donnerstag, 7. Mai, von 18 bis 22 Uhr. Dann sollen sich Fußgänger und Autos die kurzfristig verkehrsberuhigte Marktstraße teilen, die von Ballons mit Leuchtdioden illuminiert wird. Ähnliches ist für den 25. September geplant, wenn der Verein LAW seine fünfte Kunstmeile beginnen lässt. Dann sollen die Schaufenster nicht nur Orte für Kunst, sondern mi besten Fall selbst Kunstwerke werden. An einem Freitagabend Ende September erhoffen sich LAW und Werbekreis mehr Gäste als an einem Samstag im Hochsommer wie bei den bisherigen Meilen.

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