Wolfratshausen:"Eine Hausnummer"

Kreisräte befürworten hohe Kostenbeteiligung an S 7-Projekt

70 Prozent von 17 Millionen Euro: Das sind 11,9 Millionen Euro. So hoch ist der Anteil des Landkreises an den Kosten für die S-Bahn-Verlängerung von Wolfratshausen nach Geretsried. Genauer gesagt für die Tieferlegung der Gleise an der Sauerlacher Straße in Wolfratshausen. Bei dieser Summe wird es nicht bleiben, die Schätzung stammt aus dem Jahr 2009. Also zwölf Millionen plus x muss der Kreis aufbringen und vor allem zuerst einmal einnehmen. "Das ist eine Hausnummer. Das muss man schon gut überlegen", sagt FW-Kreisrat und Bürgermeistersprecher Michael Glasl. Werner Weindl (CSU) betont: "Das ist viel Geld, aber es handelt sich ja auch um ein Jahrhundertprojekt."

Durchwegs positiv kommentierten die Kreisräte nach der gemeinsamen Sitzung mit den Stadträten aus Wolfratshausen und Geretsried die Beteiligung an den Kosten für die S7-Verlängerung. Dabei sind sie sich bewusst, dass es sich um eine freiwillige Leistung und keine Pflichtaufgabe des Landkreises handelt. Sollte für die Finanzierung die Kreisumlage erhöht werden - wovon die Räte ausgehen -, könnte dagegen Klage erhoben werden. "Das ist klar. Damit müssen wir rechnen", sagt Weindl. Auch wenn seine Gemeinde Lenggries weit weg sei, befürworte er die Investition: "Ich denke an den gesamten Landkreis." Wer eine höhenfreie Kreuzung haben möchte, müsse sich finanziell daran beteiligen. Der Staat könne dies nicht allein leisten. Grasl betont, dass der rechtliche Aspekt einer genauen Prüfung bedürfe. "Die finanzielle Beteiligung des Landkreises muss wasserdicht sein, eine Prüfung wurde uns zugesagt." Er wünsche sich als Kreisrat ein klares Signal aus den Städten Wolfratshausen und Geretsried. Die Stadträte beider Kommunen müssen eine Kostenbeteiligung - jede Stadt soll 15 Prozent der 17 Millionen übernehmen - erst beschließen.

Nicht allein auf die Erhöhung der Kreisumlage verlassen will sich Susanne Merk (FW). Sie findet, der Landkreis müsse Rücklagen für die Finanzierung bilden. Das dürfe kein Problem sein, weil es sich um ein langfristiges Projekt handle. Eine weitere Möglichkeit sieht Alois Bauer (FW): Der Landkreis müsse andere Investitionen streichen oder verschieben.

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