Wolfratshausen:Ein Feuerwerk von Flussfestival

Nach zwei Wochen fällt die Bilanz der Verantwortlichen durchgehend positiv aus. Der Bürgermeister, die Künstler, der Organisator und der Gastronom sind sich einig: Die Reihe ist etwas ganz Besonderes

Von Thekla Krausseneck, Wolfratshausen

Das war das zweite Wolfratshauser Flussfestival: Zwei Wochen Pop, Kabarett und Klassik sind vorbei - am Sonntag sollte die Reihe mit Carmina Burana und einem Feuerwerk zu Ende gehen. Während eine offizielle, mit Daten und Zahlen gefütterte Bilanz der Stadt noch auf sich warten lassen wird, fällt das persönliche Resümee der Verantwortlichen äußerst positiv aus: "Hervorragend", lautet das Fazit des Bürgermeisters Klaus Heilinglechner, Flößerei-Wirt Dominik Tabak bezeichnet das Festival als "Sahnehäubchen" der örtlichen Kultur. Und Organisator Günter Wagner zeigte sich begeistert von der bunten Mischung des Programms, die es so noch nie gegeben habe. Zwar waren nicht alle Veranstaltungen ausverkauft, doch das schmälert die Euphorie nicht. "Ich finde, dass es trotzdem super gelaufen ist", sagte Heilinglechner.

Mit dem Wetter hatten die Veranstalter fast durchgehend Glück. Nur bei den "Wellküren" am Freitag gab es einen Wolkenbruch, bei dem jedoch niemand nass wurde - dank überdachter Bühne und muschelartig konstruierter Tribüne. Manch einer fühlte sich gar an die Oper von Sidney erinnert. Auch beim Auftritt des Krimi-Autors Georg Unterholzner regnete es, doch das habe zum Thema Mord gepasst, sagte Wagner.

Mit Ausnahme von "Brustmann Hoch 3" hatten sich diesmal ausschließlich andere Künstler als beim ersten Flussfestival vor zwei Jahren auf der schwimmenden Bühne eingefunden: "Wir wollten uns nicht wiederholen." Was ihm besonders gefallen habe: Anders als ein Privatinvestor habe er nicht aus wirtschaftlichen Gründen ausschließlich Besuchermagneten engagieren müssen, sondern er habe auch experimentieren können.

2. Flussfestival Wolfratshausen 2015

In den zwei Wochen des Wolfratshauser Flussfestivals waren zwar nicht alle Konzerte ausverkauft. Aber die Stimmung war immer bestens, wie hier beim Auftritt von "Jamaram".

(Foto: Hartmut Pöstges)

Ein Highlight des Festivals war die im Vergleich zu 2013 doppelt so große Bühne. "Die hat eine ganz neue Qualität", sagte Wagner. Manche Künstler seien in der Annahme angereist, bei dem Wolfratshauser Flussfestival handele es sich um eine kleine Angelegenheit. "Und dann stehen sie vor der Bühne und sagen: Boah."

Auch Bürgermeister Heilinglechner freut das: "Die Künstler sagten, das hier sei einzigartig. Und das fasse ich als besonderes Lob auf." Das Programm habe ihn persönlich begeistert: "Jeden Abend dachte man: Das ist nicht mehr zu toppen." Für die Stadt sei das Flussfestival ein Aushängeschild, das Wolfratshausen - in Kombination mit der Flößergeschichte - zur Kulturstadt mache.

Bis ein Uhr in der Nacht wurde an der Alten Floßlände jede Nacht Musik und Gastronomie geboten, der Biergarten mit Lagerfeuer wurde nach jeder Veranstaltung für die Allgemeinheit geöffnet. Für die Gastronomen war das "ein Riesengeschäft", sagte der Flößerei-Wirt Tabak, der zum ersten Mal mit zwei Ständen dabei war. Bei ihm gab es Spießbraten, Fränkische Bratwürste und Quesadillas; vor allem der Spießbraten sei sehr beliebt gewesen. Von der während der Auftritte gebotenen Musik profitierten auch die Gäste der benachbarten Flößerei.

"Besonders" war ein Wort, das häufig über das Festival gesagt wurde. Auch Kabarettist Michael Altinger verwendete es nach seinem Auftritt: "Es war schon etwas Besonderes, auf dem Floß zu spielen." Dem Publikum hatte er anvertraut, der Abend habe sich wie von selbst gespielt - wegen der Atmosphäre. Und die Stimmung war auf dem Flussfestival durchgehend gut.

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