Wolfratshausen:Die Vielseitige

Wolfratshausen: Christina Lux bescherte dem D'Amato ein volles Haus.

Christina Lux bescherte dem D'Amato ein volles Haus.

(Foto: Pöstges)

Christina Lux begeistert das Publikum im D'Amato

Von Christa Gebhardt, Wolfratshausen

"Wege entstehen dadurch, dass du sie gehst. Wohin sie dann führen, werden wir schon sehen. Sei ein Lu(ch)x und leuchte." Den göttlichen Rat setzt Christina Lux vom ersten Moment im D'Amato in Wolfratshausen um. Die Zuhörer in der voll besetzten Musikkneipe sind gebannt von ihrer Altstimme, die sie in einer beachtlichen Breite von Ausdrucksmöglichkeiten in ihre abwechslungsreichen Songs einfließen lässt: samtig timbriert, kehlig lautmalerisch, exzessiv und magisch beschwörend. Kann sie alles. Ein paar etwa Dreißigjährige kommentieren das so: Lux sei eine Augen-, Sprach- und Hören-Weide. Scheinbar mühelos wechselt sie zwischen Funk, Soul und Folk, erinnert an Singer-Songs von Hannes Wader, lässt rockige Anleihen an James Brown durchblitzen und stürzt das Publikum in ein überraschend jazzig-temperamentvolles Finale eines zunächst heiter begonnenen Songs.

Mit ihrer feinen und zugleich intensiv wirkenden Musik transportiert sie poetische und kluge Texte, die ganz ohne Klischees auskommen, wenn Christina Lux über die Werte singt, an die sie glaubt: Weichheit, Empathie, Herz und Augen weit offen. Und ihre Moderationen dazwischen sind witzig, eloquent und sehr spontan.

Aus ihrem aktuellen Album "Embrace" - für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert - präsentiert die eigenständige Künstlerin wunderschöne Songs auf Deutsch: "Stell dir vor", ein Lied für die Courage, die eigene Richtung zu finden, oder "Moment" für das Innehalten im Augenblick. Dazu spielt die Autodidaktin ihre Gitarren so leidenschaftlich und meisterhaft, dass die Zuhörer sich fragen, wie sie es zustande bringt, parallel untermalende und gegenläufige Melodiethemen unter ihre Songs zu schieben und dabei noch den Bass mitlaufen zu lassen. Als hätte sie eine unsichtbare Band als Verstärkung dabei. Auch das kann sie. Und sie weiß das. "Danke an die Band!", sagt sie nach etlichen Zugaben und verbeugt sich vor den Unsichtbaren. Begeisterter Applaus im D'Amato an diesem Abend.

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