Wolfratshausen:Deutlich mehr Einbrüche

Lesezeit: 2 min

Blicke in die Polizeistatistik für das Jahr 2014: Inspektionsleiter Werner Resenberger (rechts) und sein Stellvertreter Christian Neubert. (Foto: Hartmut Pöstges)

Im Bereich der Wolfratshauser Inspektion hat sich die Anzahl laut Polizeistatistik nahezu verdoppelt. Die Gesamtkriminalität 2014 liegt allerdings weit unter dem bayerischen Durchschnitt

Von Wolfgang Schäl, Wolfratshausen

Ganz selbstverständlich ist es gewiss nicht, wenn man sich nach der Lektüre der Polizeistatistik für das abgelaufene Jahr beruhigt zurücklehnen kann. Was die Stadt Wolfratshausen betrifft, besteht zumindest kein Anlass zu erhöhter Sorge: Wie der Wolfratshauser Inspektionsleiter Werner Resenberger und dessen Stellvertreter Christian Neubert im Rückblick auf das Jahr 2014 feststellen, liegt die statistische Kriminalitätsbelastung, hochgerechnet auf 100 000Einwohner, im hiesigen Dienstbereich deutlich unter dem bayernweiten Durchschnitt, was in Zahlen gefasst ein Verhältnis von 3525 (Wolfratshausen) zu 5164 (Bayern insgesamt) bedeutet. Dabei ist es der Polizei gelungen, die Aufklärungsquote von 65,8 auf 68,2 Prozent zu erhöhen.

Die Gesamtkriminalität ist der Statistik zufolge 2014 nahezu gleich geblieben, einen markanten Anstieg gibt es allerdings im Bereich Wohnungseinbrüche zu vermelden. Hier hat sich die Zahl der Delikte 2014 von 18 auf 31 erhöht, was in etwa der Zahl von 2012 entspricht - damals waren es sogar deren 36. Auch wenn dies relativ überschaubar zu sein scheint, so sind die Folgen für den Einzelnen gravierend. Resenberger verweist darauf, dass es hier "um massive Eingriffe in die Intimsphäre" gehe, die mit einer nachhaltigen, schweren Verunsicherung der betroffenen Hausbewohner verbunden sei.

Die relativ niedrige Aufklärungsquote auf diesem Kriminalitätssektor führt Resenberger darauf zurück, dass mit der nahe gelegenen Autobahn A 95 für Einbrecher günstige Anfahrts- und Fluchtmöglichkeiten bestehen und oftmals überregional arbeitende Tätergruppen in Aktion treten. Dies lasse sich daran erkennen, dass Gemeinden in Autobahnnähe, beispielsweise Icking, besonders stark betroffen seien. Den Verdacht, dass überörtliche Banden am Werk sind, macht Resenberger vor allem an der typischen Auswahl der Beutestücke fest: Gestohlen werden nach Erfahrung der Polizei meist ausschließlich Bargeld und Schmuckgegenstände. Den Erfolg solcher Einbrecher gerade in diesen eher wohlhabenden Gemeinde führen die beiden Inspektionsleiter auf die fehlende Sozialkontrolle zurück: "Man muss aufhören, sich hinter hohen Hecken zu verstecken." Wo die Sozialkontrolle unter Nachbarn gewährleistet sei, habe man auch kein Problem mit Einbrechern.

Wenig erfreulich ist auch der Anstieg im Bereich der vorsätzlichen Körperverletzungsdelikte: Die Statistik weist 134 Fälle für 2014 (Vorjahr: 102) aus. 95,5 Prozent konnten allerdings aufgeklärt werden. Positiv ist aus Resenbergers und Neuberts Sicht wiederum, dass es um den einstigen Problembereich rund um die Diskothek "Turm" mittlerweile "sehr ruhig geworden ist". Erstaunlich konstant geblieben ist die Zahl der geklauten Fahrräder in Wolfratshausen: 2013 waren es 63, im Jahr 2014 deren 65. Allerdings sank die Aufklärungsquote von 30,2 auf 18,5 Prozent.

Die Zahl der Verkehrsunfälle (973, Vorjahr: 960) ist nahezu gleich geblieben, 205 Personen wurden dabei verletzt (2013: 194). Das schlimmste Detail an der Statistik 2014 sind drei tödliche Verkehrsunfälle (Vorjahr: kein einziger). Ein Motorradler starb im April an der Dürnsteiner Brücke, ein Autofahrer verunglückte im Juli tödlich auf der S 2064 im Bereich des Münsinger Ortsteils St. Heinrich, im Dezember schleuderte ein weiterer Pkw-Fahrer zwischen Beuerberg und Penzberg auf glatter Straße gegen ein Brückengeländer. Auch er überlebte den Unfall nicht. Einen schlimmen Schulwegunfall weist die Statistik noch auf, ein Kind wurde schwer verletzt. Es hatte die Fahrbahn überquert, ohne auf den Verkehr zu achten.

Weitere statistische Daten: 46 Ladendiebstähle (Vorjahr 42); 120 Sachbeschädigungen (164); 220 Vermögens- und Fälschungsdelikte (240); Unfälle mit hohem Sachschaden: 283 (272); Verkehrsunfälle mit Personenschaden: 157 (142); Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrern: 56 (34); dabei wurden 16 (14) schwer verletzt, bei 34 Unfällen waren Radfahrer die Verursacher. Gegen 40 (50) Personen wurden Strafverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr eingeleitet.

© SZ vom 31.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: