Wolfratshausen:Aus der Provinz ins Exil

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(Foto: Veranstalter)

Zum 50. Todestag des Schriftstellers Oskar Maria Graf findet am Sonntag, 25. Juni, eine Lesung mit Musik im Gemeindesaal von St. Michael in Wolfratshausen statt. Unter dem Titel "Fremde Heimat - Aus Bayern ins Exil" lässt Claus Steigenberger von 19.30 Uhr an Texte von Graf lebendig werden und zeigt die Stationen zwischen Flucht und Zuflucht des wortgewaltigen Bayern auf. Musikalische Akzente setzt das Trio Zakk. "Nicht nur einmal in seinem Leben war Graf ein Fliehender. Schon als Jugendlicher versuchte er der provinziellen Enge seiner Heimat in Berg am Starnberger See zu entkommen und fand Zuflucht in der Literatur, der er ein Leben lang treu blieb", heißt es in der Ankündigung. Im ersten Weltkrieg entzog sich Graf dem Dienst an der Waffe, indem er aufkommenden Irrsinn simulierte. In den 20er Jahren kam der literarische Erfolg für den jungen Provinzschriftsteller. Er engagierte sich politisch und für die Münchner Räterepublik. Aber mit zunehmender Stärke der rechten Kräfte in der ersten Republik wurde Graf auch zur Zielscheibe der Nationalsozialisten. Nicht zuletzt die Sorge um seine jüdische Frau Miriam zwang ihn schließlich zur Flucht in die Vereinigten Staaten.

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