Der Verein "Bürger fürs Badehaus Waldram-Föhrenwald" will das frühere jüdische Bad zu einer modernen Gedenkstätte umgestalten. Schon zum dritten Mal ist in den Räumen in Waldram vergangene Woche geschuftet worden. 49 schwere gusseiserne Heizungsradiatoren galt es in einen Container zu laden - alle Mitglieder des Vereins halfen mit, egal ob 80-jähriger Pensionär oder der 18-jähriger Lehrling.
Bereits bei der zweiten Ramadama-Aktion eine Woche zuvor waren 26 Radiatoren abgeschraubt worden; sie standen nun vor dem Haus und warteten auf den Abtransport. Die restlichen Geräte mussten teils vom Dachgeschoss nach unten und teils aus dem Gartengeschoss nach oben gehievt werden. Währenddessen machten sich andere daran, eine Lüftungsanlage der früheren Wäscherei zu demontieren sowie Badewannen zu zertrümmern. Insgesamt waren zehn Helfer im Einsatz: Ernst Gruber, Thomas und Florian Heider, Werner Henschelchen, Karlheinz Rauh, Bernhard Reisner, Wolfgang Saal, Harald Stebner, Hans Schmidt und Martin Walter.
Unerwartet bekam die Bautruppe während ihrer Arbeit Besuch von amerikanischen und australischen Gästen, die auf familiärer Spurensuche in Waldram waren: Phyllis Lee, die Tochter des ersten Feuerwehrkommandanten von Föhrenwald, der von 1945 bis 1948 im Lager lebte, wollte mit ihrem Cousin Paul Littman das väterliche Haus in der einstigen Florida Street suchen (heute Bettingerstraße). Vereinsmitglied Sabine Henschelchen lud die Gäste spontan zum Kaffee ein, die Vorsitzende des Vereins, Sybille Krafft, die eigentlich bei der Ramadama-Aktion mithelfen wollte, zeigte den ausländischen "Spurensuchern" dann die historischen Häuser von Waldram - auch das von den englischsprachigen Gästen gesuchte Haus fanden sie.
An diesem Samstag, 12. Dezember, sollen alle Elektroinstallationen im Badehaus entfernt werden. Helfer sind herzlich willkommen.