Wirtshäuser:Seegasthaus sucht neuen Pächter

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Das Seegasthaus Hirth sucht einen neuen Pächter. Dieses Jahr wird das Wirtshaus voraussichtlich zu bleiben. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Das Ambacher Lokal bleibt vorerst geschlossen, der Campingplatz ohne Gastronomie

Von Benjamin Engel, Münsing

2015 haben Tester das Seegasthaus Hirth auf dem gleichnamigen Campingplatz beim Ambacher Erholungsgelände ausgezeichnet. Inzwischen hat das Wirtshaus geschlossen. Im Vorjahr hatte Inhaberin Gabriele Hirth den Betrieb noch mit Gary Borchardt geführt und dann weiterverpachtet. Doch der neue Betreiber sprang nach wenigen Monaten ab und schloss das Lokal im Juli. Erst jetzt habe sie die Angelegenheit rechtlich klären können, sagt Hirth auf Nachfrage. "Ich suche einen neuen Pächter. Dieses Jahr wird das Wirtshaus voraussichtlich zu bleiben."

Mit ihrem Alter begründet Hirth ihre Entscheidung, das Wirtshaus verpachtet zu haben. Ihr Schwiegervater hatte 1962 die erste Wirtschaft am familieneigenen Ambacher Campingplatz gebaut. Seit 1974 führte Gabriele Hirth das Lokal - zwischendurch war es auch verpachtet. 2015 wurde das Wirtshaus im Genussführer "100 ausgezeichnete Gasthäuser in Bayern" (Volk Verlag) mit zwei von drei Rauten für seine bayerische Küche mit regionalen Produkten und saisonalen Gerichten ausgezeichnet. Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband sowie das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten haben die amtliche Klassifizierung entwickelt.

Da Hirth für den Campingplatz eine gastronomische Grundversorgung braucht, hatte sie beantragt, einen Imbisscontainer neben dem Verkaufsraum beim Gasthaus aufstellen zu dürfen. Doch damit ist die Inhaberin im Münsinger Gemeinderat gescheitert. Bauamtsleiter Stephan Lanzinger stellte klar, dass das Vorhaben auf keinen Fall genehmigt werden könne. Es befinde sich im Außenbereich, der laut Gesetzgeber nicht weiter bebaut werden dürfe. Durch den 4,30 Meter langen und 2,20 Meter hohen Imbisscontainer hätte das Gasthaus erweitert oder ein neuer Betrieb eingerichtet werden sollen. Außer Thomas Schurz (CSU) lehnten alle Gemeinderäte den Bauantrag ab.

Der CSU-Gemeinderat fand die Idee hingegen gut. "Die wollen etwas bewegen", sagte er. Schurz fragte, ob die Kommune nicht eine Ausnahme machen könne. Das verneinte Bauamtsleiter Lanzinger: "Das ist genau das Problem." Genehmige die Kommune ein solches Vorhaben einmal im Außenbereich, wirke das als Bezugsfall. Jedes ähnliche Vorhaben müsse Münsing dann genehmigen. Hirth kann die Entscheidung nicht verstehen, wie sie auf Nachfrage sagte.

© SZ vom 29.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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