Sperrung der Autobahnausfahrt:Geduld ist gefragt

Dass die Ampel und die Fahrbahn der B11a erneuert werden müssen und deshalb der Autobahnzubringer gesperrt ist, wirkt sich auf ganz Wolfratshausen aus. Sogar in Schäftlarn staut sich der Verkehr. Die Arbeiten gehen aber gut voran und werden wohl planmäßig abgeschlossen.

Von Benjamin Engel

Keine Entspannung trotz Osterferienbeginn: Die Anschlussstelle der Loisachstadt zur Garmischer Autobahn A 95 und die direkte Verbindungsstraße zwischen Wolfratshausen und Münsing sind voraussichtlich noch bis Donnerstagmittag komplett gesperrt. Der Verkehr staute sich auf den Ausweichrouten in und um Wolfratshausen am Montag teils massiv. In Schäftlarn standen die Autos auf der Starnberger Straße in Richtung Bundesstraße 11. Auch in Wolfratshausen selbst brauchten die Verkehrsteilnehmer mehr Geduld als üblich. Aus Richtung Geretsried bildeten sich Staus vor der Ampel an der Wolfratshauser Kreuzung von B 11 mit Pfaffenrieder und Schießstättstraße. Im Wolfratshauser Zentrum kamen die Autos auf der Sauerlacher, der Bahnhofs- und der Marktstraße nur langsam voran. Manche versuchten auch, sich trotz Sperre durch die Baustelle zu mogeln.

Der Grund für die komplette Sperre am Wolfratshauser Autobahnanschluss sind Sanierungsarbeiten an der Fahrbahndecke und der Neubau der dortigen Ampelanlage. Der Schäftlarner Bürgermeister Matthias Ruhdorfer (CSU) glaubt, dass deshalb viele Autofahrer aus Richtung München gleich in Schäftlarn von der A 95 abgefahren seien, um ins südlichere Wolfratshausen zu kommen - statt die offizielle Ausweichstrecke über die Autobahnausfahrt Seeshaupt, Beuerberg, Königsdorf und die B 11 Richtung Norden zu nehmen "Normalerweise haben wir zu Ferienzeiten deutlich weniger Verkehr auf der Starnberger Straße", sagte er.

Sperrung Autobahnzubringer A 95

Staus gab es am Montag auf allen Hauptverkehrsstraßen der Stadt, auch in der Marktstraße.

(Foto: Manfred Neubauer)

Doch am Montagmorgen seien die Autos zwischen 7.30 Uhr und etwa 9 Uhr den Berg hinunter in Richtung der Loisachstadt im Stau gestanden. "Das war wie an normalen Werktagen", erklärt Ruhdorfer, der das Verkehrsaufkommen aus dem Fenster seines Rathaus-Büros beobachtet hat. In Wolfratshausen hat Toni Lechner von der lokalen Polizeiinspektion mit dem erhöhten Verkehrskommen in der Innenstadt gerechnet. "Vor den Ampeln haben sich Rückstaus gebildet, das war zu erwarten", sagte er auf Nachfrage am Montagmittag. "Es gab erhöhte Wartezeiten." So staute es sich auch auf der B 11 aus Richtung Geretsried vor der Ampel an der Kreuzung von Königsdorfer mit Pfaffenrieder und Schießstättstraße. Im großen und ganzen hat sich der Verkehr aus Sicht von Lechner im Wolfratshauser Stadtgebiet aber gut verteilt. Die größten Behinderungen seien am frühen Morgen gewesen "Das war aber nicht dramatisch." Jetzt gelte es die weitere Entwicklung abzuwarten.

Ausdrücklich lobt der Wolfratshauser Polizeibeamte die Straßenbaubehörden. Auf dem Autobahnzubringer B11 A werde mit Hochdruck gearbeitet. "Die haben schon den alten Belag abgefräst und angefangen zu teeren." Die Hinweise auf die Umleitungsstrecken hält Lechner für ausreichend. Dass an der Ortsausfahrt im Osten von Münsing beispielsweise nur eine Absperrung ohne Hinweis auf eine Umleitung stehe, kann der Polizeibeamte nachvollziehen. "An allen Hauptverkehrsknotenpunkten stehen Hinweisschilder", erklärte er. In Münsing stünden diese an allen Einmündungen in die zentrale Ampelkreuzung bei der Pfarrkirche. "Wir können nicht jede Einmündung in die Münsinger Hauptstraße extra beschildern."

Sperrung Autobahnzubringer A 95

Der Zubringer B 11 A ist komplett gesperrt. Wer von Süden nach Wolfratshausen wollte, musste ebenfalls Geduld haben.

(Foto: Manfred Neubauer)

Kaum verstehen kann Christine Volkmer vom Staatlichen Bauamt Weilheim, dass manche Autofahrer versucht hätten, an den Absperrungen vorbei durch die Baustelle voranzukommen. "Die Arbeiten waren lange angekündigt. Es gibt Umleitungsstrecken", sagt sie. Die Autofahrer gefährdeten sich selbst und die Bauarbeiter, störten den Fortgang der Arbeiten. Die Sanierungsmaßnahmen an der Rund-um-die-Uhr-Baustelle sollen bis Donnerstag, 12 Uhr, abgeschlossen sein. Während die Autobahndirektion Südbayern den Asphalt der B 11 A auf einer Länge von rund 1,8 Kilometern erneuert, installiert das Staatliche Bauamt eine neue Ampel am Autobahnanschluss. "Wir liegen im Zeitplan", sagt Volkmer. Die Arbeiten könnten im Laufe des Donnerstags, rechtzeitig vor den Osterfeiertagen, abgeschlossen werden.

Die neue Anlage wird verkehrsabhängig gesteuert. Längere Wartezeiten und gefährliche Rückstaus vor allem auf die A 95 aus Richtung München sollen so vermieden werden. Laut Volkmer wird das rund 85 000 Euro kosten - inklusive Induktionsschleifen im Asphalt, Kameras und Steuerungskasten.

Für Autofahrer ist die offizielle Umleitungsstrecke zur Autobahn aus dem Raum Wolfratshausen, Geretsried und dem Bereich um Münsing ziemlich lang - rund 30 Kilometer auf einfacher Strecke. Entweder geht es über die B 11 nach Königsdorf und von dort über die Staatsstraße 2064 an Beuerberg vorbei zur Auffahrt auf die A 95 oder von Münsing über die Staatsstraße 2065.

Josef Seebacher, Pressesprecher der Autobahndirektion Südbayern, ist zuversichtlich, dass der Autobahnanschluss am Donnerstagmittag wieder frei befahrbar ist. "Bis jetzt läuft alles reibungslos", sagte er am Montagnachmittag. Die Arbeiten seien extra auf die Ferienzeit unter der Woche gelegt worden, um starke Behinderungen zu vermeiden. Die Bautrupps trügen bereits die untere Asphaltschicht am Autobahnzubringer auf. Die obere Asphaltdecke und die Markierungen sollten plangemäß folgen können - solange es nicht zu stark regnet. "Wenn zu viel Wasser am Autobahnzubringer den Berg nach unten läuft, können wir nicht arbeiten."

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