Walchensee:Aufwendige Sanierung

Eon investiert fünf Millionen Euro in Kanal zum Walchensee

Mehr als 90 Jahre tut er schon seinen Dienst und leitet Wasser aus der Isar über das Wehr bei Krün und das Obernachkraftwerk in den Walchensee: der Isarkanal bei Krün. Er ist somit ein wichtiges Element des Kraftwerksystems Walchensee. Beginnend mit Arbeiten im vergangenen Jahr wird Eon bis November 2015 den 3,1 Kilometer langen Kanalabschnitt vom Krüner Wehr bis zum Stollen in Wallgau umfassend ertüchtigen und dabei rund fünf Millionen Euro in die Sicherheit und Funktionsfähigkeit des Bauwerks investieren. Der von 1919 bis 1922 errichtete Kanal ist ausgelegt für eine maximale Ausleitungswassermenge von 25 Kubikmetern pro Sekunde am Krüner Wehr.

Die geschütteten Dammkörper wurden ursprünglich mit Betonplatten ausgelegt. 1957 bis 1963 wurde der Kanal weiter ausgekleidet und bis 1979 saniert. 1979 bis 2009 fanden punktuelle Sanierungen der Auskleidung mit Spritzbeton statt. In der nun anstehenden Sanierung geht es zum einen um die Behebung von Schäden der inneren Auskleidung und zum anderen um eine "Reprofilierung" des Bauwerks. Die Dammkrone ist nicht breit genug für einen technisch sinnvollen Betriebsweg. Zudem fehlt ein Dammhinterweg, über den ebenfalls der Dammunterhalt (Mäharbeiten) und die Inspektionen besser umgesetzt werden können. Diese beiden Punkte werden in der ab 15. Juni anstehenden Sanierung in einem Zug verbessert und nach dem neuesten Stand der Technik umgestaltet. So wird die Dammkrone auf der gesamten Länge um 35 Zentimeter abgetragen und dadurch ein Betriebsweg auf der Dammkrone mit einer Breite von drei Meter erreicht.

Parallel dazu werden auch Vorbereitungsarbeiten zum Bau eines neuen Fußgängerstegs der Gemeinde ausgeführt. Dazu wird in der Nähe der Grundschule eine Rampe hergestellt, die den Zugang zum neuen Steg ermöglicht. Bereits im Herbst 2014 wurde für eine Verbesserung der Standfestigkeit im Bereich der Volksschule in Krün ein neuer Dammhinterweg hergestellt. Diese Arbeiten konnten Mitte November letzten Jahres bereits abgeschlossen werden. Ab Mitte Juni 2015 steht die zweite Etappe an, in der die Innenauskleidung des Kanals saniert wird. Dafür kommt auf dem ersten Kanalkilometer eine neue Technik zum Einsatz, die am Mittleren-Isar-Kanal nördlich von München schon mit Erfolg eingesetzt wurde: die Auskleidung mit betongefüllten Matten nach punktueller Sanierung kleinerer Schäden mit Spritzbeton.

Diese Sanierung ist notwendig geworden, nachdem bei regulären Inspektionen Betonerosionen in der Sohle sowie lockere und fehlende Platten und Auswaschungen an den Böschungstreppen festgestellt wurden. Die nun eingesetzte Technik hat den Vorteil, dass sie der langfristigen Ertüchtigung des Dammes dient, die Böschungsstabilität erhöht und die verbleibenden Betonplatten sicher fixiert. Im Zuge der Kanalsanierung wird ab September auch der Finzbachdüker saniert, und Teile des Einlaufrechens werden erneuert. Die Stabweite wird so dimensioniert sein, dass der Rechen Treibgut abhalten wird, jedoch für Fische und wirbellose Kleinstlebewesen im Gewässer passierbar bleibt.

Die Maßnahmen werden von einem Landschaftsarchitekturbüro begleitet, das die Umsetzung der Maßnahme nach allen relevanten Gesichtspunkten des Umweltschutzes gewährleistet. Diese wurden mit den Naturschutzbehörden und den Fischereiberechtigten umfassend abgestimmt. Auch die Routen des An- und Abtransport des Materials wurden mit Umsicht gewählt und mit den Gemeinden Krün und Wallgau gemeinsam entwickelt. Die Staubentwicklung wird durch Maßnahmen wie regelmäßiges Wässern der Baubetriebswege und Arbeitsflächen so weit wie möglich unterbunden.

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