Vortrag in Tölz:Wie's wirklich war mit Jennerwein

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(Foto: oh)

Matthäus Krinner und Schorsch Kirner haben geforscht.

Von Julian Erbersdobler

Was bleibt, wenn ein Volksheld geht? Beim Wildschütz Georg "Girgl" Jennerwein ist es ein Marterl an einer Fichte am Grat zwischen der Wasserspitz und der Rinnerspitz im Mangfallgebirge. Da soll der Frauenheld und Spitzbub Jennerwein 1877 von einem Jäger erschossen worden sein. Über den Mörder Josef Pföderl weiß man nur wenig. Der Tölzer Fotograf Matthäus Krinner will das ändern. Er setzt sich seit zwei Jahren mit dessen Biografie auseinander. Jetzt stellt er die Ergebnisse gemeinsam mit Schorsch Kirner vor.

SZ: Girgl Jennerwein ist über Bayern hinaus bekannt. Wie hat er das gemacht?

Matthäus Krinner: Wäre der Wildschütze einfach von einem Felsen gestürzt und nicht erschossen worden, würde heute wahrscheinlich keiner mehr über ihn reden. Manche bezeichnen ihn ja sogar als bayerischen Robin Hood.

Sie haben sich vor allem mit der Biografie seines Mörders auseinandergesetzt. Warum?

Ich bin mal zufällig darauf gestoßen, dass Josef Pföderl aus Fischbach bei Tölz stammt. Sonst wusste man über ihn eigentlich gar nichts. Also habe ich mich hingesetzt, um seinen Lebenslauf zu rekonstruieren.

Wie haben sich Jennerwein und Pföderl kennengelernt?

Die beiden waren Kriegskameraden und haben sich am Anfang auch ganz gut verstanden. Dann hat sich Pföderl in eine Sennerin verliebt, die ihm Jennerwein ausgespannt hat. Das hat das Verhältnis der beiden schlagartig verändert.

Nun stellen Sie gemeinsam mit dem Abenteurer Schorsch Kirner eine Broschüre über das Leben beider vor.

Genau. Ich habe schon seit Längerem nach einem Jennerwein-Experten gesucht. Den habe ich in Schorsch gefunden. Wir haben telefoniert und waren gleich auf einer Wellenlänge. Es gibt mehr Menschen, als man denkt, die sich für die Geschichte interessieren.

Vorstellung der Broschüre "Girgl Jennerwein. Wie es wirklich war, Mittwoch, 8. November, 20 Uhr, Gasthaus Alte Schießstätte, Schützenweg 3, Bad Tölz. Eintritt frei

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