Volles Programm bis zum Kehraus:"So eine Art Jukebox"

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Walter Autsch (zweiter von rechts) spielt mit Michael Schön, Stefan Martner, Annette Glück und Mario Berger (von links).

(Foto: privat)

Helene Fischer und "ACDC" liegen nahe beieinander, wenn die "Walter Autsch Band" auf der Bühne steht. In den nächsten fünf Tagen wird das exakt fünf Mal der Fall sein

Interview von Stephanie Schwaderer

Von Shakira bis Joe Cocker und von ACDC bis zum Biene-Mix - das Repertoire von Walter Autsch und seiner 1998 gegründeten Band ist schier unerschöpflich. Bei fünf Faschingsbällen hat der Beuerberger Bandleader heuer schon aufgespielt, sechs liegen noch vor ihm. Je nach Anlass tritt die Walter Autsch Band als Duo, Trio, Quartett oder Quintett auf.

SZ: Geben Sie doch mal einen Tipp: Wo wird die Stimmung besser, beim Weiberfasching in Waldram oder bei der Ü-30-Party im Tölzer Kurhaus?

Walter Autsch: Das kann ich nicht sagen, weil wir die Ü-30-Party zum ersten Mal spielen. Aber die Stimmung beim Weiberfasching wird garantiert super. Da treten wir heuer schon zum vierten Mal auf.

Ist so ein Weiberfasching nicht gefährlich für Sie und Ihre männlichen Kollegen?

Das geht schon. Zum einen haben wir ja eine Frau dabei, die Annette Glück. Zum anderen sind wir verkleidet.

Als was denn?

Unsere Sängerin geht als Cop, und unser Keyboarder, der Michael Schön, verkleidet sich immer als Kuh. Ich zieh so was Z'ammg'schmissenes an: Schwarzer Hut, weiße Hose, Krawatte . . .

Könnte also doch gefährlich werden.

Stimmt, unsinniger Donnerstag! Danke für den Hinweis, da muss ich mir noch eine alte Krawatte raussuchen.

Wie macht man Stimmung beim Weiberfasching?

Das machen die Frauen schon selbst. Am Anfang gibt es immer eine Einlage, damit kommt der Abend in Schwung. Der Waldramer Weiberfasching wird ja von der Pfarrei ausgerichtet. Letztes Jahr hat uns kurzfristig Pfarrer Beham angerufen. Er wollte als Pinguin verkleidet kommen und hat gefragt, ob wir zu seinem Auftritt "Papa Pinguin" spielen können. Wir hatten zwei Tage Zeit, das Stück zu üben, aber es hat geklappt: Der Pfarrer hat zu "Papa Pinguin" getanzt - kam super an.

Gibt es etwas, das Sie nicht spielen würden?

Vor zwei Jahren habe ich gesagt: Helene Fischer. Aber das muss ich zurücknehmen. Helene Fischer-Fans können ebenso hartnäckig sein wie ACDC-Fans. Und wenn die Leute lange genug rufen, dann spielt man irgendwann auch "Atemlos durch die Nacht".

Die Leute rufen, Sie spielen?

Manchmal ja, dann sind wir so eine Art Jukebox, nur dass keiner Geld einwirft. Viele Leute kommen aber auch zur Bühne und fragen höflich, ob man für sie ein bestimmtes Lied spielen könnte.

Was ist in dieser Saison der Faschingshit?

"Ham kummst", ein relativ neues Lied von zwei Österreichern, Seiler und Speer. Da gehen die Leute richtig mit, und man braucht nicht mehr als eine Gitarre dazu.

Und was machen Sie, wenn die Stimmung im Keller und die Tanzfläche leer ist?

Sirtaki spielen oder "Griechischer Wein" von Udo Jürgens, da fangen immer ein paar Leute zu tanzen an. Und wenn's gar nicht anders geht, probiere ich es mit einer Polonaise, allerdings im Techno-Stil. Mit einer klassischen Polonaise bekommt man heutzutage keinen mehr vom Stuhl.

Ist es leichter, beim Kinderfasching zu spielen?

Ganz und gar nicht, das kann sehr zäh werden, wenn die Eltern in der Erwartungshaltung da sitzen: Jetzt macht's mal. Die sollen ja eigentlich mitfeiern. Beim Kinderfasching in Geretsried war es heuer super - da müssen neue Eltern dabei gewesen sein.

Wenn Sie schlecht drauf sind, was tun Sie dann?

Da muss man professionell sein - und sich von Leuten, die gut drauf sind, anstecken lassen. Zur Not suche ich mir jemand im Publikum, der offensichtlich Spaß hat, und lasse mich von ihm anstecken.

Ganz ehrlich: Sind Sie froh, wenn Aschermittwoch ist?

Das weiß ich jetzt noch nicht. Ich bin froh, wenn wir alle gesund durchkommen. Aber man muss sich auch vor Augen halten, dass es einigen von uns gelungen ist, unser Hobby zum Beruf zu machen. Man wollt's ja nicht anders.

Informationen unter http://wab-livemusic.de

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