Verkauf an Landkreis fraglich:Zuflucht in alten Ämtern

Der Freistaat prüft, in Wolfratshausen selbst neue Unterkünfte zu schaffen

Seit vielen Monaten verhandeln der Landkreis und die Immobiliengesellschaft des Freistaats über das einstige Wolfratshauser Forstamt an der Königsdorfer Straße. Der Kreistag hat sich schon im Oktober entschlossen, das staatseigene Areal für 1,1 Millionen Euro zu kaufen, um dort eine Flüchtlingsunterkunft einzurichten. Doch trotz aller Dringlichkeit des Flüchtlings-Themas verliefen die Verhandlungen zäh. Nun erwägt der Freistaat, sein Grundstück zu behalten und darauf selbst eine Unterkunft zu schaffen.

Damit käme er einer staatlichen Aufgabe nach, die ihm der Kreis mit dem Kauf nur notgedrungen abgenommen hätte. "Wenn das so kommt, dann soll uns das recht sein. Wir harren der Dinge", sagt Kreiskämmerer Ralf Zimmermann. Derzeit lässt die Regierung die Möglichkeiten dafür prüfen. Dazu gehört auch die Frage, ob das Forstamtsgebäude umgebaut oder abgerissen werden soll. Mit ihm ist das hohe Baurecht auf dem Areal längst nicht ausgenutzt.

Vereinbart wurde diese Prüfung bei einem Ortstermin vor zwei Wochen am Altbau des Vermessungsamts an der Heimgartenstraße. Der Landtagsabgeordnete Martin Bachhuber hatte das Treffen auf Drängen von Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) und Landrat Josef Niedermaier (FW) vermittelt. Denn der ebenfalls staatseigene Altbau war zugunsten neuer Parkplätze zum Abriss vorgesehen. Nun prüft die Regierung auch dieses Gebäude auf seine Eignung als Asylbewerberunterkunft. Entscheidend sind laut Niedermaier die drei üblichen Punkte "Duschen, Toiletten, Brandschutz". So habe das Gebäude kein abgetrenntes Treppenhaus, wie es die Brandschutzvorschriften fordern. Erweise sich der Umbau überhaupt als bautechnisch und wirtschaftlich sinnvoll, dann könnten dort im Herbst etwa 50 bis 70 Flüchtlinge einziehen.

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