Verdi:Kita-Warnstreik in Penzberg

Fünf Beschäftigte legen die Arbeit nieder. Das Haus bleibt geöffnet

Von Benjamin Engel, Penzberg

Mitarbeiter des städtischen Kindergartens in Penzberg haben sich an den Warnstreiks im öffentlichen Dienst am Dienstag beteiligt. Die Einrichtung blieb aber geöffnet. Leiterin Dagmar Köhler sagte, dass der Betrieb relativ normal weitergelaufen sei. Fünf von 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien zur Kundgebung der Gewerkschaft Verdi nach Schongau gefahren. In der Stadt im Pfaffenwinkel seien rund 60 Beschäftigte auf die Straße gegangen, wie Verdi-Gewerkschaftssekretär Manuel Mayr aus dem Bezirk Allgäu auf Nachfrage bestätigt. Er kündigt weitere Warnstreiks in dieser Woche an. Penzberg werde jedoch nicht betroffen sein.

Mit dem Zulauf zur Kundgebung in Schongau ist Mayr zufrieden. Aus seiner Sicht habe das durchaus Aufsehen bei den Arbeitgebern erzeugt. Beschäftigte aus Penzberg, Peißenberg, Garmisch-Partenkirchen, Schongau, Weilheim und Altenstadt bei Schongau hätten sich an dem Ausstand beteiligt.

Laut Mayr verdienten gerade die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kinderbetreuung häufig wenig. Etwa 60 Prozent von ihnen arbeiteten zudem in Teilzeit. Viele brächten deshalb 900 bis 1000 Euro netto im Monat nach Hause. Das sei zum Leben zu wenig. Mayr erklärt, die Aktionen in den nächsten Tagen auch auf Kliniken ausweiten zu wollen, um insbesondere auf die Situation der Auszubildenden an diesen Häusern aufmerksam zu machen. Die Gewerkschaft Verdi fordert für die rund zwei Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen unter anderem sechs Prozent mehr Lohn. Die Arbeitgeber bieten an, das Gehalt auf zwei Jahre verteilt um drei Prozent anzuheben. Die nächste Verhandlungsrunde zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften ist für den 28. und 29. April geplant.

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