Unfälle:Raser bringen Retter auf der A 95 in Gefahr

Unfälle: Die Polizei warnt: Nicht jeder Autofahrer passt seine Geschwindigkeit an, wenn sie Unfallstellen kennzeichnet. Das kann lebensbedrohlich werden.

Die Polizei warnt: Nicht jeder Autofahrer passt seine Geschwindigkeit an, wenn sie Unfallstellen kennzeichnet. Das kann lebensbedrohlich werden.

(Foto: Wolfsbauer)

Zwei Aquaplaning-Unfälle enden glimpflich. Doch die Polizei empört sich über Autofahrer, die Warnschilder missachten.

Von Claudia Koestler, Wolfratshausen

Die Polizei warnt Verkehrsteilnehmer eindringlich davor, Hinweisschilder bei einem Unfall zu missachten. Auch wer unbeteiligt ist, kann durch nicht angepasste Geschwindigkeiten an einem Unfallort in eine lebensgefährliche Situation geraten oder Helfer und Retter in eine solche bringen.

Konkreter Anlass für den Aufruf der Polizei waren mehrere Unfälle auf der Autobahn 95, die sich am Samstag durch Aquaplaning ereigneten. Auf der A 95 waren zu unterschiedlichen Zeitpunkten zwischen den Anschlussstellen Wolfratshausen und Seeshaupt zwei Autofahrer verunglückt. Beide blieben unverletzt. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 16 000 Euro sowie 21 000 Euro. Bei der Bergung mussten die Polizeibeamten beide Male erkennen: Nicht jeder Fahrzeuglenker hatte, trotz der zahlreichen Hinweisschilder 'Unfall', Pylonen, Nissenleuchten, eingeschaltetem Warn- und Blaulicht, das Tempo verringert, sodass Autos teilweise noch mit hoher Geschwindigkeit an den Unfallstellen vorbeirauschten. Das passiere "leider oft", weshalb die Beamten im Rahmen ihres Polizeiberichts zu künftig vorausschauendem und angepasstem Fahrverhalten aufrufen: "Die Verkehrsteilnehmer werden gebeten, bei Erkennen von Unfall- und Gefahrenstellen die Geschwindigkeit so zu reduzieren, dass eine lebensgefährliche Situation für die Verunfallten und die Einsatzkräfte ausgeschlossen ist."

Gegen 8.15 Uhr hatte eine 66-Jährige aus Garmisch-Partenkirchen zwischen den Anschlussstellen Seeshaupt und Wolfratshausen die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren. Das Auto schleuderte auf der regennassen Fahrbahn, prallte gegen die Mittelschutzplanke und kam entgegen der Fahrtrichtung auf der linken Spur zum Stehen. Die Fahrerin konnte das Auto noch auf den Seitenstreifen lenken. Auch wenn die 66-Jährige nicht verletzt wurde, musste der rechte Fahrstreifen zur Bergung gesperrt und das Fahrzeug abgeschleppt werden. Hier entstand nach Angaben der Polizei ein Sachschaden von rund 16 000 Euro.

Einen noch gravierenderen Blechschaden verursachte gegen 16.40 Uhr ein 32-Jähriger mit seinem 600 PS starken Auto auf dem selben Autobahnabschnitt, jedoch auf der Gegenfahrbahn: Wie die Beamten mitteilen, verlor er aufgrund von nicht angepasster Geschwindigkeit auf der regennassen Fahrbahn die Kontrolle über seinen Pkw und schrammte über 30 Meter an der rechten Schutzplanke entlang. Durch die Wucht des Aufpralls wurden große Mengen Erde und Steine vom Bankett aufgewirbelt und auf den rechten Fahrstreifen geschleudert. Nach Angaben der Beamten entstand bei dem Unfall ein Sachschaden in Höhe von etwa 21 000 Euro. Der Seitenstreifen war bis zur Bergung des Autos gesperrt. Die rechte Fahrspur war für die Dauer der Reinigungsarbeiten nicht befahrbar.

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