Umsetzung von 2024 an:Nahverkehr wird ausgebaut

Kreisräte beschließen die Aktualisierung des ÖPNV-Plans

Von Alexandra Vecchiato, Bad Tölz-Wolfratshausen

Ursprünglich wollte Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler) einen Nahverkehrsplan für den Landkreis neu auflegen, wenn die S-Bahn-Verlängerung von Wolfratshausen nach Geretsried realisiert ist. Doch auf den Ausbau der S 7 mag im Kreisausschuss des Kreistags keiner mehr recht warten. CSU-Fraktionssprecher und Landtagsabgeordneter Martin Bachhuber klagte am Montag über die Verzögerungen bei dem Projekt. Auf die S-Bahn solle man am besten nicht mehr warten. Der Kreisausschuss stimmte denn auch geschlossen dafür, ein Büro zu suchen, das den Nahverkehrsplan erarbeitet. Umgesetzt werden kann der neue Plan erst von 2024 an, wenn die bestehenden Verkehrsleistungsverträge auslaufen.

Die Grünen hatten den Antrag gestellt, die Nahverkehrsplanung zu aktualisieren. Wir Klaus Koch ausführte, sei der 1997 in Auftrag gegebene Nahverkehrsplan veraltet. Trotz Nachbesserungen durch Kreistagsbeschlüsse fehle im Landkreis ein "engagiertes Konzept für einen attraktiven ÖPNV" (öffentlicher Personen-Nahverkehr). Attraktiv bedeute, dass nicht nur diejenigen, die zwingend auf Busse angewiesen seien wie Schüler oder Rentner, versorgt würden, sondern "ein Nahverkehr als echte Alternative zum Auto entsteht". Denn nur, wenn viele Bürger auf öffentliche Verkehrsmittel umstiegen, könne der Landkreis seine Klimaziele erreichen. Ferner werde die Verkehrsbelastung immer höher, sagte Koch.

Landrat Niedermaier betonte, man könne die Aktualisierung des Nahverkehrsplans nicht mehr aufschieben, auch wenn er gerne auf die S-Bahn nach Geretsried gewartet hätte. Doch in den Nachbarlandkreisen, allen voran Miesbach, tue sich in diesem Bereich sehr viel. Es gebe "intensiven Abstimmungsbedarf", sagte er. Zuerst müsse ein Dienstleister, ein Fachbüro, gefunden werden, das so einen komplexen Plan erstellen könne. "Wir hier müssen die Erreichbarkeiten definieren. Das ist der springende Punkt." Wenn das gewünschte Verkehrsnetz stehe, würden die Kosten ermittelt. Könne und wolle sich der Landkreis das leisten, folgten die Verhandlungen mit den Verkehrsanbietern. Mit der Erstellung des neuen Plans ist 2019 und 2020 zu rechnen, der Kreistag könnte dann 2021 einen Beschluss fassen. Eingebunden werden sollen auch Fahrgastverbände und Gemeinden. Das Gremium sprach sich allerdings gegen den Vorschlag der Grünen aus, einen arbeitsbegleitenden Ausschuss zu gründen.

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