Trotz Klagen gegen den Neubau:Rückkehr erwünscht

Der Inhaber des Isar-Kaufhauses wünscht sich die Wiedereröffnung einer Filiale im Wolfratshauser Untermarkt - mit angepasstem Sortiment.

Von Felicitas Amler

Frederik Holthaus würde sich ein Comeback seines Isar-Kaufhauses in Wolfratshausen wünschen. Der Inhaber des Unternehmens, das derzeit nur noch am Standort Geretsried zu finden ist, sagt: Das Konzept der Scherbaum Unternehmensgruppe aus Grünwald für das ehemalige Isar-Kaufhaus am Untermarkt in Wolfratshausen sei gut. Auch der beratende Rechtsanwalt Harald Mosler verstehe das Geschäft: "Ich bin echt überzeugt, dass die auf dem richtigen Weg sind."

Holthaus würde sich in dem geplanten Neubau - der allerdings gerade durch Klagen von drei Nachbarn verzögert wird - für einen Laden mit 800 bis 1200 Quadratmetern interessieren. Mit dem vor vier Jahren geschlossenen Wolfratshauser Isar-Kaufhaus, das mehr als 2000 Quadratmeter hatte, wäre dieser allerdings nicht vergleichbar. Holthaus würde sich mit dem Sortiment auch danach richten, was gerade in der Wolfratshauser Innenstadt gebraucht werde. Augenblicklich fehle es dort zum Beispiel an Kurzwaren und Wolle. Man müsse sehen, wie dies 2019/20 sei, wenn der Neubau stehe.

Trotz Klagen gegen den Neubau: Frederik Holthaus betreibt derzeit nur noch in Geretsried ein Isar-Kaufhaus, nachdem er die Wolfratshauser Filiale nach gescheiterten Mietverhandlungen schließen musste. In den Neubau würde er aber gerne zurückkehren.

Frederik Holthaus betreibt derzeit nur noch in Geretsried ein Isar-Kaufhaus, nachdem er die Wolfratshauser Filiale nach gescheiterten Mietverhandlungen schließen musste. In den Neubau würde er aber gerne zurückkehren.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Im Isar-Kaufhaus an der Geretsrieder Egerlandstraße erforscht Holthaus gerade seine Kundenstruktur. Er hat das Service-Check-Institut aus Markt-Schwaben mit einer Kundenbefragung beauftragt, die am Donnerstag begonnen hat. Wer im Isar-Kaufhaus einkauft, wird gebeten, sich an der Online-Befragung zu beteiligen, was etwa drei Minuten beanspruche und mit einem Fünf-Euro-Gutschein belohnt wird.

Abgefragt werden neben Alter und Geschlecht Einschätzungen der Leistungen des Hauses. Teilnehmer können ankreuzen, was sie bevorzugt in dem Haus einkaufen, wie sie sich über das Angebot informieren, wie sie Laden, Mitarbeiterinnen und Sortiment bewerten, ob sie wiederkommen wollen und das Haus empfehlen würden.

Bevor Holthaus das Kaufhaus in Wolfratshausen schloss, hatte er monatelang mit der Eigentümerin über den Mietpreis verhandelt. Seiner Bitte, diesen um eine bestimmte Summe zu senken, war sie nicht nachgekommen. Holthaus hatte damals erklärt, die Miete in dem von seinem Vater Otto-Ernst Holthaus 1966 gegründeten Isar-Kaufhaus sei über die Jahrzehnte regelmäßig entsprechend der Inflation angeglichen worden. Eine so hohe Miete sei aber heutzutage - bei Einzelhandelskonkurrenz auf der grünen Wiese und im Internet - in einer Innenstadt und in einem Betrieb mit relativ viel Personal nicht mehr zu erwirtschaften.

Trotz Klagen gegen den Neubau: Harald Mosler berät die Unternehmensgruppe, der das Isarkaufhaus gehört.

Harald Mosler berät die Unternehmensgruppe, der das Isarkaufhaus gehört.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Mit dem Standort Geretsried, wo 25 Mitarbeiterinnen beschäftigt sind, ist er hingegen nach eigener Aussage zufrieden. Und zur Internet-Konkurrenz sagt er: "Wir können damit leben." Auch wegen der Baustelle in der Egerlandstraße und am Karl-Lederer-Platz, wo in den kommenden Jahren umgebaut wird, mache er sich nicht allzu große Sorgen: "Es wird Einbußen geben. Aber es kommt etwas Neues, das sehen wir sehr positiv. Also Augen zu und durch!"

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