SZ-Tour in Lenggries:Baubeginn für Hochwasserschutz

Für den Lahngraben-Kanal wird die Bergbahnstraße aufgerissen

Von Julia Schneidawind, Lenggries

Immer wieder sorgte der Lahngraben für Überschwemmungen, seit Jahren plant die Gemeinde an einem riesigen Kanal zum Schutz vor Hochwasser, jetzt wird Bürgermeister Werner Weindl (CSU) konkret: Noch heuer soll der Bau ausgeschrieben werden und im kommenden Jahr die Bagger anrollen. Die Arbeiten dürfte den Verkehr beeinträchtigen.

Normalerweise ist der Lahngraben ein friedliches Bächlein, bei Hochwasser kann er aber zu einem reißenden Strom werden: Künftig soll in diesem Fall das überschießende Wasser von der Brauneck-Talstation durch ein Rohr mit zwei Metern Durchmesser in die Isar abfließen können - in den künstlich geschaffenen Seitenarm an der ehemaligen Tennis-Anlage. Im ersten Bauabschnitt soll die Leitung von ihrer Mündung am neu gestalteten Isar-Ufers unter die Bergbahnstraße bis westlich der alten Talstation verlegt werden. Danach geht es weiter bis zum so genannten Einlaufbauwerk des Lahngrabens in den Kanal östlich der neuen Talstation. Teilweise müssen die bestehenden Wasser- und Stromleitungen unter der Straße eigens für das dicke Rohr verlegt werden.

Das wird den Verkehr zur Bergbahn bis zum Abschluss der Arbeiten Ende 2017 beeinträchtigen: Die von tausenden Touristen genutzte Zufahrt zur Bergbahn muss zumindest einspurig gesperrt werden. Auf der verbleibenden Fahrbahn lässt eine Ampel auf- und abfahrende Autos abwechselnd durch. Bürgermeister Weindl sagt: "Am Wochenende soll auch eine zweispurige Zufahrt für Besucher des Erholungsgebietes Brauneck möglich sein."

Der Bau kostet fünf Millionen Euro. Das Landsratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen geht laut Weindl davon aus, dass bereits ein einziges Hochwasser einen größeren Schaden anrichten könnte - bis zu sieben Millionen Euro. Die Kosten sollen sich die Gemeinde und der Freistaat teilen.

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